Es ist Ende 2023. Und was heißt das nun? Jahresende natürlich. Und das Ende eines weiteren mehr oder weniger ereignisreichen Musikjahres. Und bei den Kolleg*innen des Kekses heißt das auch immer: Stress. Neben dem Stress, die restlichen Beiträge noch so schnell wie möglich zu bearbeiten, muss man sich wieder mit den Top’s des Jahres auseinandersetzen. Die Frage ist immer, macht man eine Top 3 oder Top 5 der in 2023 rezensierten Platten oder doch eher eine mit Platten, die dieses Jahr herausgekommen sind. Der Menge geschuldet, können und wollen wir auch nicht immer alles rezensieren.
Ein wenig drunter und drüber geht es bei mir jedes Jahr in Punkto: Welche Veröffentlichung rezensiere ich, welche schaffe ich nicht mehr und mach es dann trotzdem mit Verzögerung.
Da ich ja auch noch für die ProvinzPostille tätig bin, fällt es mir nicht schwer, das ein oder andere schon 15 Mal gehört zu haben und dann vergessen, zu rezensieren, hehe.
Die wunderbare New-Wave Band Fotokiller aus Berlin gehören dazu. Sie haben ihr Debüt- Album „eerie nostalgia“ rausgebracht. Es reihen sich da einige Hits aneinander und ich kann wirklich von Herzen empfehlen, diesem wunderbaren Release ein Ohr zu schenken.
Der Opener „Control“ zieht mich bei jedem Hören so mit, ich möchte mich unheimlich gerne mit der Band verlieren. „Stop The World“ ist der nächste Smash-Hit, gebe es die Singleauskopplungen noch, wie früher, dann wären die B-Seiten sicherlich auch der Knaller geworden.
Knud Voss haben allerdings auch so ein Album hingelegt, ich bin beim ersten Hören hingeschmolzen. „Mono“ ist nicht das erste Album, aber definitiv das Beste – bis jetzt.
„Höhlenboy“ und „Song10“ sind knallharte Post-Punk-Kracher, die total die Beine in Verzuckungen geraten lassen. Dann aber auch so Synthie-Überhits wie „Flugrost“. Wahnsinn.
Wenn mich eine Band überrascht hat, dann sind es Berlin 2.0 aus Stuttgart. Muss man so erwähnen, man könnte ja sonstwas interpretieren/verorten.
Der erste Track „Benzo Heart“ ist schon sowas von mitreißend, dass mir fast schwindelig wurde, als ich das gehört habe.
Wer, die Platte gibt es inzwischen in der dritten Pressung, da noch nicht reingehört hat, verpasst wohl was.
Es ist aber nicht alles Post-Punk, was glänzt!
Jodie Faster (aus Frankreich, Lille) haben mich mit ihrer Art Skatepunk in Geballer umzuwandeln, das Ganze mit einem furztrockenem Gitarrensound und einem ebenso trockenen Drummer, live komplett überzeugt. Dieses Jahr gab es zwei Releases, eine 7inch mit Corrupt Visions und eine Single (nur digital). Ich empfehle hier aber die „(in)complete Discographie“
Live ebenso eine Granate, aber mehr Doom und Stoner, sind Coltaine. Da gab es einen neuen Track dieses Jahr. „Gorit“
Ich warte sehnsüchtig auf ein Album, mal schauen in 2024. Auf jeden Fall touren sie durch Europa, dieses Jahr zwei mal, ihr könnt es sicherlich auch schaffen, sie mal live zu genießen. Glaubt mir, das ist eine richtig gute Liveband!
So endet dieses Jahr. Ich schreibe gerade mein neues Tagebuch und gieße es in die Printausgabe der ProvinzPostille #11. Einige neue Releases stehen in 2024 vor der Tür, vor allem Bands aus dem Karlsruher / Stuttgarter Umfeld bei Krachige Platten.
Schaut rein, wird alles ziemlich cool.
c u nxt yr.