Zack!!! Und eh man sich versieht, ist schon wieder ein Jahr rum. Zack!! Einfach so. Ein kurzer nichtmusikalischer Rückblick meinerseits: Seit diesem Jahr, so wurde mir gesagt, gehöre ich zu den alten Säcken mit einem halben Jahrhundert auf dem Buckel. Das reicht dann auch als Rückblick. Es ist überall viel passiert auf der Welt, einiges schönes, vieles nicht schönes. Begleitet hat uns dabei eines der wichtigsten Dinge im Leben, die Musik. Dabei gab es, so finde ich zwei faustdicke Überraschungen. The Cure haben sich nach 16 Jahren mit „Songs Of A Lost World“ zurückgemeldet. Das Album ist gar nicht mal schlecht, hat es aber aufgrund des Preises von über 30 Euro für eine einzelne Vinyl nicht in meine Sammlung geschafft und somit auch nicht in die Top 3. Überraschung zwei war „From Zero“ von Linkin Park. Das Comeback an sich ist jedoch deutlich spektäkulärer als das Album. Insgesamt gab es viel neues und auch gutes Zeug: Olli Schulz wäre da zu nennen, Grossstadtgeflüster, Kettcar, Thees Uhlmann und die Broilers mit einer „Best of“, Die Toten Hosen und Die Ärzte, welche beide ihren Backkatalog neu aufgelegt haben, BAP, Element Of Crime und Marius Müller Westernhagen mit ungewöhnlichen Live Aufnahmen, Deep Purple mit einem wirklich guten Spätwerk, usw.
Alles gute Sachen, aber hier nun die drei, die mir das Jahr wirklich versüßt haben.
Ganz vorne Der Butterwegge mit „Alle drehen durch“. Die Platte habe ich übrigens auch hier bereits besprochen. Es gibt wohl kein Album, welches sich hier öfter gedreht hat und auch im Auto lief es rauf und runter. Dazu hat er mir mit zwei genialen Konzerten in Köln und Dortmund das Jahr wirklich versüßt.
Ich finde es immer großartig, wenn Bands ihre bereits auf Vinyl veröffentlichten, aber vergriffenen Alben erneut rausbringen oder aber erstmals auf Vinyl veröffentlichen. Letzteres war bei den bereits erwähnten Die Toten Hosen der Fall, die dieses Jahr wirklich mit mehreren Wiederveröffentlichungen und einem weiteren Live Album sehr fleißig waren. Nun kann ich auch endlich die „Unsterblich“ in meiner Vinyl-Sammlung begrüßen, die neben den abgedroschenen Singles „Schön sein“ und „Bayern“ wirklich gute Nummern aufweist. „Warum werde ich nicht satt“, „Lesbische Schwarze Behinderte“ aus der Feder von Funny van Dannen, der übrigens dieses Jahr auch wieder produktiv war, sowie „Helden und Diebe“ sind nur einige Songs, die auf den Konzerten viel zu kurz kommen, weil das Publikum eben doch wieder nur „Tage wie dieser“ mitträllern möchte.
Viele Bands und Künstler, wenige Künstlerinnen, habe ich eine zeitlang in einer bestimmten Phase gehört und später sind sie vielleicht nicht in Vergessenheit geraten, aber doch wieder in den Hintergrund gerückt. Seit über 20 Jahren sind Diary Of Dreams jedoch eine Konstante. Ihre melancholischen Melodien und ganz vorne ihr Szene-Hit „Traumtänzer“ haben sich mir nie aufgedrängt. Sie sind einfach nur da, wenn ich sie brauche. Dieses Jahr haben sie mit „The Anatomy Of Silence“ 10 Stücken ein akustisches Gewand verpasst, wodurch selbst „Giftraum“ eine intime Schönheit erlangt hat, die man so nicht erwarten konnte und natürlich schließt das Album und somit auch mein Jahresrückblick mit einer wunderschönen neuen Version von „Traumtänzer“ und den darin enthaltenen Zeilen:
„Wirst Du mich nie verstehen? Wirst Du denn nie verstehen? Hast Du noch nie gesehen… wie meine Augen glitzern?“
Ich wünsche euch schöne Feiertage. Freuen wir uns auf 2025 und auf das schöne, was da auch kommen wird.