Das Cover “Quitters” von Christian Lee Hutson zeigt einen rechteckigen Pool, der durch zwei Laternen beleuchtet wird. Der Pool scheint in einer Hanglage integriert zu sein und ist von einem Garten umgeben. Neben Naturfelsen, Büschen und blühenden Blumen erkennen wir noch eine Gestalt, vermutlich ein Mann, der in den Pool blickt. Vielleicht macht er sich Gedanken, was da gerade in seinem Pool gelandet ist, denn ihm gegenüber, ziehen Kreise durchs Wasser, die eindeutig ein Eintauchen als Ursache haben. Soweit der Blick es in der Dunkelheit zulässt, erkennen wir illuminierte Straßenzüge. Sollte ich raten, würde ich direkt auf das nächtliche Los Angeles tippen. Die ganze Szene spiegelt eine friedliche Atmosphäre wider, hat aber auch durch die ungeklärte Ursache der Wasserkreise etwas Beunruhigendes. Somit hat die Szene dann doch eine gewisse Spannung.
Christian Lee Hutson ist 31 Jahre alt und lebt, wer hätte es gedacht, in Los Angeles. Er war Mitglied der The Driftwood Singers, die in 2021 eine EP veröffentlichten. Schon im nächsten Jahr, war Hutson mit eigenem Debüt am Start. Mittlerweile ist “Quitters” sein viertes Album. Zu erwähnen ist noch, dass Hutson in 2014 eine Daytrotters Session aufnahm. Daytrotter ist ein Aufnahmestudio, welches in Atlanta sitzt und Künstlern die Möglichkeit zum Auftritt bietet. Aufgrund ihrer Tendenz, eine eklektische Auswahl an Musik zu bieten, sowie ihres Produktionsstils wurden die Sessions mit den Peel Sessions verglichen. Hört mal rein, es lohnt sich.
Christian Lee Hutson kommt sehr kalifornisch rüber, viele schöne Melodien, ruhig vorgetragen, harmonische Instrumentierung sowie eine samtene Stimme. Wenn ich nach Vergleichen suchen müsste…. Ich fühle mich an Iron and Wine, The National und Conor Oberst erinnert. Letztgenannter und Phoebe Bridgers haben dieses Album übrigens produziert.
Der Künstler selbst sagt über “Quitters”: “Als wir “Beginners” gemacht haben, war das Ziel, einfache digitale Aufnahmen davon zu machen, wie ich die Songs in einem Raum spielen würde. Bei dieser Platte hatten Phoebe und Conor die Idee, dass es Spaß machen würde, sie auf Band aufzunehmen. Phoebe ist meine beste Freundin, und die Aufnahme von “Beginners” mit ihr war so angenehm und einfach. Deshalb wollte ich wieder mit ihr zusammenarbeiten.” “Ich habe mir mit “Beginners” viel Zeit gelassen”, fügte Hutson hinzu. “Ich hatte diese Songs 10 Jahre lang, aber diese Songs kamen viel schneller heraus.” Da die Songs von “Quitters” in kürzerer Zeit geschrieben wurden, “gab es ein wenig Unsicherheit bei den Texten. Conor dabei zu haben, diente dem Zweck, jemanden zu haben, den ich als Texter wirklich respektiere und der meine Ängste lindern konnte.”
Was mir an “Quitters” gefällt, ist diese lässig und unkomplizierte Herangehensweise. Hutson macht aus seinem eher gedämpften, poetischen Folk etwas Großes und Helles. Nehmen wir mal den Song “Rubberneckers”. Zu Beginn hört man ein elektronisches Schlagzeug-Pattern, in das eine gezupfte Gitarre eingeht. Schließlich steigert sich der Song zu einem straighten Rock-Song. So etwas gab es bis dato noch nicht von Hutson zu hören. Aber es macht Appetit auf das Album und auf das, was in Christian Lee Hutson noch so schlummert.
Am Ende empfehle ich ein wunderschönes Album mit dreizehn kleinen Perlen, die es zu erschließen gilt. Oberflächlich ist hier Nichts. Es verbleibt ausreichend Zeit sich den Dingen zu widmen und zu hinterfragen. Das Album liegt mir in limitierter olivgrüner Edition vor und kann schon bald dir gehören.
Einfach bei JPC bestellen.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |