Nachdem ich die Analstahl-Platte reviewed hatte, dachte ich, okay: Cockheads, das passt gut dazu.
Assoziationen sind hier ausdrücklich erwünscht – behaltet sie aber bitte für euch, ich bin da ete-petete.
The Cockheads sind ohne weitere Schnörkel 77er Punkrock. Texte, die eher repetitiv sind, klar formuliert, auch keine Schnörkel. Auszüge aus einigen Songs:
„ich wart aufn Bus, das kotzt mich an, ich will einfach fort, an einen andern Ort“
„Politik führt immer nur zu Krieg“
„ich hab doch keine Zeit, lass mich in Ruh“
Doch, es gibt auch etwas Überraschendes in den 15 Minuten, in denen sie die kurzen und knappen Lieder, zehn an der Zahl, runterballern. Das ist kein Geprügel, schon schön abgehangen. Ein bisschen NDW-Einflüsse werden ihnen angedichtet, davon höre ich aber tatsächlich wenig.
The Cockheads ziehen ihren Sound, ihr Ding, einfach mal straight durch. Cool.
Bei der kleinen Recherche, denn viel gibt es über die Band nicht zu erfahren, stoße ich auf eine erste LP aus dem Jahre 2017, die bei SickSuck Records (ein Label aus Rathenow im Havelland, immer am Puls der Zeit) erschienen ist.
Bei SickSuck werden meist recht aufwendig gestaltete Releases veröffentlicht, die Cover sind zB PVC Platten, die mit dem Bandnamen besprüht werden. Im Falle der Cockheads mit Tigerfell und geklebten Buchstaben.
In 2019 kam dann die CD „Cockphonie“ raus, die nun als Reissue auf Vinyl vorliegt.
Die Band The Cockheads „(…)entstammt einem miefigen Thorgauer Garagenkomplex und den Soundtrack zum nächsten lauwarmen Kasten Plörre in Heikos Gartenhäuschen spielen. Spritzig, witzig, glitschig, Easy-Listening für den nächsten Vollrausch.“ Und diese Beschreibung kann ich voll unterschreiben. Ich habe es noch nicht probiert (ich kenne keinen Heiko), aber es steht auf meiner To-Do-Liste für nächsten Sommer.
Zum Abschluss gibt es „Mongoloid“ mit Orgel.
Insgesamt spielen sie mit viel Spaß, ohne auch nur den Hauch einer Neuerung in den Sound oder Songwriting zu bringen.
Bisschen Normahl, ich kann mich nicht erinnern, ob die sich so anhörten, Funpunk aus Hannover vielleicht? Die Zeit, in der ich diese Art Musik gehört habe ging kurz aber intensiv über eineinhalb Jahre und dann war Schluß mit lustig.
Via Smith & Miller Records als LP und Siphon Tonträger als MC.