Ach Popperklopper, wir beide hatten es aber auch nicht einfach. Ähnlich wie bei Kotzreiz , habe ich auch Popperklopper viele Jahre aus meinem Dunstkreis ferngehalten. Geändert hat sich das mit der im letzten Jahr veröffentlichen Platte Gestern wird Super von Graupause (hier geht’s zum Review), auf welchem Carsten seine Stimme in Totentanz mit eingebracht hat. Und da dachte ich mir – gib dem ganzen doch nochmal eine Chance!
Nun kann sich jeder denken, wie das ganze ausging, wenn ich die am heutigen Tag (29.09.2023) erschiene Platte Wahnsinn Weltweit von Popperklopper vorstellen darf und will! Erschienen ist das neue Werk der Eifelpunks über Aggresive Punk Produktionen. Happy Releaseday!
Wem mein kleines Fable für die optische Darstellung von Vinyl aufn Senkel geht, der möge jetzt direkt ein wenig weiter runter scrollen, denn hier geht mir das Herz auf. Ein super tolles Artwork springt mir da entgegen und verankert sich sofort in meinem Gedächtnis. Ich verstehe nicht, warum so viele Bands den Platz auf dem Cover nicht nutzen. Popperklopper zeigen eindrucksvoll was möglich ist! Nachdem ich also grinsend und mit der Brille auf halb 8e sitzend das Cover, die Rückseite und das Textblatt studiert habe, ziehe ich eine, in meinem Fall in clear und purple gehaltenen, Platte heraus. Auch hier wieder: visueller Hochgenuss! Abgesehen von der mir vorliegenden Version gibt es den Wahnsinn Weltweit aber auch noch in schlichtem schwarz.
Auf der Platte enthalten sind dann 13 Titel, die von Popperklopper in Eigenregie aufgenommen wurden. Ein Satz der in mir immer eine gewisse Vorfreude und Erwartung aufleben lässt.
Am Anfang von Wahnsinn Weltweit, steht laut Popperklopper, Panik und Angst. Ich weiß nicht ob man den Opener zu dem Album genau wegen solcher Wortspielerein gewählt hat, mein innerer Monk macht aber gerade den zehnten Flick-Flack rückwärts. Ja, ich bin schnell zufrieden zu stellen. Panik und Angst kommt einer Definition eines guten Hardcorepunkliedes gleich: schnelle Gitarren, ein treibender Beat. So gefällt mir das. Auch textlich weiß der Opener zu überzeugen.
Weiter geht es mit Scheisse bleibt Scheisse. Ähnlich wie zuvor Panik und Angst, hauen auch hier Popperklopper wieder kräftig in ihre Instrumente, das macht einfach Spaß zu hören! Absolutes Highlight für mich ist der Chorgesang im Refrain auf die Textzeile „tief hinter die Fassade schauen“. Das ist so aufn Punkt, rund und geil abgemischt, dass mein Herz glatt einen kleinen Aussetzer hat. Generell muss ich anmerken, dass Wahnsinn Weltweit unfassbar gut produziert ist und man diesen DIY-Charakter deutlich raushören kann. Nicht zu rundgelutscht und alles in allem hat der Ton fast einen kleinen 90er-Touch.
Nach den beiden Hardcorepunkstücken geht es erstmal in ruhigere Gewässer. Erst gleiten Reggae-Klänge in mein Gehör, dann ähnelt es fast ein wenig dem Rockabilly bis mit Without you echt unerwartete Töne mein Ohr streicheln. Da kommen Popperklopper um die Ecke und schmettern eine waschechte Englischpunk-Hymne, die mich musikalisch irgendwie an Bishops Green erinnert. Das kam unerwartet und macht mich glücklich.
Zwischendrin verlieren mich Popperklopper immer mal ein wenig, aber nie für lange Zeit.
Weitere Titel die ich meinem besten Freund empfehlen würde sind z.B. So weit – so schlecht, Mann-O-Mann oder Zurück in die Vergangenheit.
Fazit:
Wie schon anfangs gesagt. Ähnlich wie bei Kotzreiz ergeht es mir jetzt auch mit Popperklopper. Es ist mir ein Rätsel warum ich mich solange vor dieser Band verschlossen habe, besonders jetzt, da ich diese wunderbare Platte besprechen durfte! Wenn ich Wahnsinn Weltweit beschreiben müsste würde ich dies vermutlich mit kurzweilig und abwechslungsreich tun! Eine definitive Kaufempfehlung meinerseits und ein weiterer Anwärter auf die Top3 2023.
Käuflich erwerben könnt ihr Wahnsinn Weltweit übrigens am besten Hier!