Ziemlich genau ein Jahr ist es her, das Conny Ochs “Wahn und Sinn” veröffentlicht hat. Nun ist Oktober 2024 und Conny veröffentlicht sein neuestes Werk “Troubadour” wie schon bei seinem Vorgänger auf Exile On Mainstream Records. Nach seinem Ausflug zur deutschen Sprache wechselt er wieder ins Englische und bietet uns Musik, die sehr an seine ersten Alben heranreicht, jedoch durch die jahrelange Erfahrung und Anzahl an Alben, die er seitdem veröffentlicht hat, sei es mit oder ohne Unterstützung, an mehr Professionalität zugenommen hat.
Der Plan von Conny Ochs war es, diesen Songs einen minimalen Ansatz zu geben, wie er noch auf “Raw Love Songs” und “Black Happy” gespielt hat, aber durchaus mit Themen aus der Gegenwart und aufgrund seiner Liebe zu Live-Auftritten dann auch so zu spielen, das sie in kleineren Clubs, Bars, oder ähnlichen Venues perfekt zur Geltung kommen. Da macht es sich natürlich besser, wenn man hierfür ein Repertoire an Songs hat, die etwas zurückgenommener und anders wirken als “Große Hallen – Rock”.
Ich finde, es gelingt ihm durchaus, dass man seiner Musik und seinen Texten mit einer gewissen Ehrfurcht zuhört. Man hört gebannt zu, jeder noch so kleine Ton wird aufgesaugt. Der “Troubadour” wirkt. Seine Leidenschaft zur Musik überträgt sich auf die Hörerschaft.
Die Lieder und die Art Musik zu machen erinnern sehr an einen meiner isländischen Lieblingsmusiker und Troubadour Svavar Knútúr, der zwei Mal im Jahr durch Deutschland reist, um seine Musik zu präsentieren und hat sich dadurch, aber besonders durch seine Erzählweise und das Erzählen von isländischen Geschichten und Sagen in seinen Liedern eine ungeheure Fangemeinschaft ersungen.
Das könnte ja auch durchaus ein Rezept für Conny Ochs sein, seine bereits ersungene Fanschar zu erweitern, in dem er sich durch Bars tingelt und Musik spielt, die berührt. Sein erster Track “Holy Motors” hat was countryeskes, welcher auch gut in Amerika funktionieren würde. Die Route 66 entlang fahren und Conny Ochs hören. Ein Traum! Man nimmt ihm den Country sowas von ab!
Neben dem besagten Country geht sie auch mal ins Bluesige. Conny Ochs versteht es die Hörer*Innen in den Bann zu ziehen. Sowohl in “Wasp Trap”, in dem er am Klavier überzeugt, oder in “Cool Black Stars”. Ausfälle sucht man vergeblich. Dann ist da aber doch dieser eine Track, der mich nicht los lässt. Ist das künstlerische Freiheit? Der “Crazy Horse”. Wie oft das “Crazy Horse” geträllert wird, habe ich nicht mitgezählt, ich war dann aber auch irgendwie froh als das Lied zu Ende war.
Mitgeliefert wird auch eine CD, für diejenigen, die sich neben Vinyl nicht von der guten alten CD (lol!) trennen können oder seine Musik liebend gerne auch im Auto genießen wollen.
Passend zum Gesamtalbum zeigt sich Conny Ochs auf dem Cover in schwarz-weiß und keiner Ablenkung durch irritierende Farben! Und ebenso mit nichts als mit seiner Gitarre und keiner Ablenkung durch Bass und Schlagzeug. Auch wird das Inlay mit den darauf abgedruckten Texten recht einfach gehalten. Hier künstlerisch mit ein paar Textänderungsfetzen versehen, dort etwas abgeändert, trotzdem alles sehr schlicht.
Erwerben könnt ihr das Album beim lieben Andreas über Exile On Mainstream Records!
Einige Konzerttermine wird es für den deutschprachigen Raum auch noch zeitnah geben:
31.10.2024 Galvanik – Zug, CH
01.11.2024 Delinat – Olten, CH
02.11.2024 Folk Café – St. Gallen, CH
09.11.2024 Kosmo Provinsk – Mylau
10.11.2024 Gute Stube – Darmstadt
25.01.2025 Beatpol – Dresden mit Caspar Brötzmann Massaker
30.01.2025 Ampere – München mit Caspar Brötzmann Massaker
22.03.2025 Objekt 5 – Halle/Saale
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!