Cuffed Up traten erstmals 2019, mit ihrer Single „Mother/Father“ in unsere Ohren. Als Sapphire Jewell und Ralph Torrefranca sich kennen lernten, verband sie schnell ihre Liebe zu UK-Punk, den Idles und Shame. Ein paar Monate gingen ins Land, eh Joe Liptock und Vic Ordonez dazu kamen. Aber nun war Cuffed Up gegründet und wuchs vom Hobby zur Full-Time-Band. Anfang des Jahres ist nun ihre erste EP „Cuffed Up“ via Hassle Records erschienen, auf der vier Songs zu finden sind.
Das Quartett aus Los Angels greift den typischen Sound des UK-Punks auf und macht ihn sich zu eigen, indem es eine Portion Indie-Rock hinzufügt. Eingängig ohne langweilig zu werden. Paritätisch wird Gesang aufgeteilt und kommt zu einer Symbiose, in der beide Stimmen am besten zur Geltung kommen. Nicht nur stimmlich drängen sich weder Sapphire Jewell noch Ralph Torrefranca in den Vordergrund, auch die Instrumente halten Balance. Harmonie, die sich schon im ersten Song „Small Town Kid“ laut Gehör verschafft, in der auch Schlagzeug und E-Gitarre ausreichend Raum gelassen wird – ohne, dass diese sich pöbelnd ihren Platz schaffen müssten. Doch wenn man das Ohr ein wenig mehr auf den Text lenkt, lässt sich schnell der Gegenpol zur Harmonie ausmachen, mit Zeilen wie „outside, is a little more substance/ inside, is a little big lie“. Das Kleinstadt -/ kleine Stadtkind, auf der Suche nach dem großen Traum und dem Versuch, sich selbst zu verorten, in einer diffusen Zukunft. Es folgt „French Exit“, in dem nach dem Intro, der Gesang von Sapphire Jewell, mehr gesprochen als gesungen, mit zarter, starker, drängender Stimme, den Hörer antreibt und mitnimmt.
Schon müssen wir die Platte drehen um in „Danger Danger“ vom Schlagzeug abgeholt zu werden. Voran, schreit die Melodie wo der Text hinterfragt und anprangert und die Hörerschaft sich bisweilen ertappt fühlt. Und damit führt der Song auch schon zum letzten Lied der EP „Mother/Father“ und schließt den thematischen Kreis. Wo sich verorten, wenn Unsicherheit ein stetiger Begleiter geworden ist. Eine Song mit schnellem Rhythmus, im Rhythmus des ängstlichen Herzens. Doch die Melodie gibt dem Ganzen einen sicheren Untergrund aus Schlagzeug und angeschlagenen Saiten.
Einen großen Kritikpunkt an dieser EP gibt es. Es ist eben eine EP und kaum hat man sich der Musik hingegeben, muss auch schon die Platte gedreht werden und ehe man sich verhört, ist es auch schon vorbei. Nun könnte man sagen, ein Quickie kann doch auch schön sein und besser als nichts, ich hätte aber nichts gegen 7-10 Songs. Also bitte, mehr davon.
Die EP ist als limitierte colored Vinyl erhältlich und erstrahlt im sonnigen Gelb auf dem Plattenteller.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |