Wir alle, die wir deutsche Punkmusik mögen wissen doch, dass Düsseldorf seit jeher viel Gutes in diese Richtung für uns getan hat. Seit 1985 ist eine dieser “Gutheiten” eine kleine DIY-Band namens Die Schwarzen Schafe.
Eine richtig feine Scheibe des Vierers liegt nun auf meinem Plattenteller und darf ihre wohlverdienten Runden drehen. Und das nicht nur ein Mal, denn ohne Frage, die Jungs haben nach wie vor ihre Power und Aktualität und daher jegliche Daseinsberechtigung. Genug Bands aus den Achtzigern haben es immer wieder versucht, aber nie wieder das Niveau erreicht, das sie vor der ersten Auflösung oder Pause gehabt haben. Die im Original 2010 veröffentlichte Platte hat es verdient, zehn Jahre später – passend zum Titel – neu aufgelegt zu werden.
Die 13 Songs spiegeln die Art von Deutschpunk wieder, die sich vor über 30 Jahren als brauchbar zwischen dem ganzen Stumpfpunk und dem teilweise fürchterlichen Müll herauskristallisiert hat. Teilweise schnell und treibend (“Nein Nein Nein”) aber auch teilweise im klassischen Midtempo (“Tempo”), so kommen die Songs in abwechslungsreicher Manier daher.
Was für mich die Platte so gut macht ist, dass die Instrumente beherrscht werden. Das merkt man in den Melodien und im Songwriting. Ich finde, dass man eine gute Band daran erkennt, aus wenig viel zu machen. Punk lebt ja von seiner Eingängigkeit und diese lebt durch relativ einfach gestrickte Songs. Wenn es eine Band aber schafft, diese Einfachheit in wirklich gutes Writing zu verpacken, dann darf das gerne ein Sonderlob bekommen.
Textlich handeln die Lieder von Durchhalten, Zusammenhalt, Kritik an der Szene oder auch von Gleichheit und Gleichberechtigung ohne Grenzen und ohne Nationen. Niveau wird bei Die Schwarzen Schafe nicht unbedingt klein geschrieben, sowohl musikalisch als auch textlich. Wie gesagt, ich bin sehr angetan und froh um diesen Repress.
Die Scheibe auf schwarzem Vinyl hat einen Downloadcode dabei und außerdem ein bedrucktes Innersleeve mit allen Texten. Rusty Knife, Sedum, Hochdruck Musick, Black Wednesday Records, Elfenart Records, Campary Rec. haben in gemeinsamer Arbeit diese Veröffentlichung ermöglicht. Deutschpunkfans aufgepasst und unbedingt zugreifen!
Kaufen könnt ihr das gute Stück unter anderem bei Flight13
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