Hier traut man sich eher selten ran, hat man doch das Gefühl, man bewegt sich eigentlich in gewissen Musikstilen oder -richtungen, und doch kommt dann von irgendwo der Hammer alias “Die dunkle Seite der Macht in deinem Kopf” und teilt dir mit: Haben Sie schon einmal von der und der Band gehört? Nein? Hören Sie doch mal unbedingt rein! Lohnt sich.
Gesagt, getan. Die Rede ist von der bereits seit über 10 Jahren bestehenden Band Earth Ship und ihrem neuesten Werk “SOAR”. Earth Ship kommen aus Berlin. Und so doomig sie klingen – nicht zu verwechseln mit “blumig” – so stelle ich mir Endzeit-Berlin vor, im positiven Sinne.
Sabine und Jan Oberg, als auch André Klein sind die drei Protagonisten hinter Earth Ship. Zwar hat die Veröffentlichung zwischen ihrem vorherigen Werk “Resonant Sound” und “SOAR” 6 Jahre gebraucht, so ruhig war es allerdings nie um Jan und Sabine herum. Dafür mischen die beiden einfach in zu vielen Projekten mit, als das sie sich mit Earth Ship eine Pause gönnen könnten.
Ist es von Vorteil, wenn man in zu vielen Band mitmacht und mit den Genres mal durcheinander kommt? Vielleicht! Vielleicht ist das aber auch gerade der springende Punkt. Man lernt verschiedene Aspekte unterschiedlicher Genres und kann diese gut in andere übertragen.
Earth Ship klingen we die deutschen Mastodon. Ist vielleicht auch ein bisschen hochgegriffen, aber mir fällt im Moment kein perfekter Vergleich ein.
André Klein unterstützt auf “SOAR” mit seinem famosen Schlagzeugspiel und bildet damit den Hintergrund für die doomigen Riffs der beiden Obergs. Wer nach Einschlafmusik gesucht hat, und des Loops mächtig ist, der könnte hier mit dem immerwährenden Rhythmus des Schlagzeugs, des tiefen Bass, der Gitarre und des Gesangs Erfolg haben. Im Hidden Planet Studio aufgenommen, bietet uns Jan seinen Lo-Fi – Sound, der schon charakteristisch erscheint.
Kleine Randnotiz: Jan Oberg spielt nicht nur in verschiedenen Bands, er ist auch Musikproduzent und Labelinhaber von The Lasting Dose Records, auf dem das Album mitunter in verschiedenen Vinylfarben herausgekommen ist.
Wer langsamen Doom und Heavy Rock mag, wird hier definitiv nicht enttäuscht sein. Mein “Cup of Tea” wird Doom-Metal selten, bin aber froh, das ich nach einer ganzen Weile mit “SOAR” wieder die Möglichkeit hatte und nicht enttäuscht wurde.
Erwerben könnt ihr das Vinyl auf der bandeigenen Bandcamp-Seite.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!