Eaten By Snakes nennt sich das Electropunk-Duo Daniel Kestner und David Finke aus Bielefeld. Electro dann, so in etwa wie New Order. Ist also klar, da steckt Qualität drin, Leute. Punk dann so, wie Blink 182, nicht zuletzt wegen dem engen Verwandtschaftsverhältnis der Gesänge beider Bands.
Nun gibt es ja jede Menge Leute, die rümpfen allenfalls verächtlich die Nase, wenn man die zwei Vokabeln und die eine Zahl – “Punk” und “Blink 182” – zusammen in einem Satz nennt. Da ich natürlich nicht weiß, wie Eaten By Snakes das sehen, ist mir das an dieser Stelle wichtig zu betonen. Ich persönlich hab mit der Verbindung nämlich kein Problem und schätze Blink 182 für ihr Schaffen, auch wenn es manchmal halt auch ein bisschen arg platt und pseudojugendlich daher kommt. Jedenfalls und wie dem auch sei, in dem was sie tun, stehen auch Blink 182 für Qualität und somit haben wir in Bezug auf Eaten By Snakes schon zwei Qualitätsmerkmale.
Das Zweitwerk “Peace And Love” an sich ist quasi ein lupenreines Qualitätssiegel. Eaten By Snakes benennen The Thermals als großen Einfluss und ähnlich wie der Stuff der Band aus Portland, geht auch der Stuff aus Bielefeld runter wie Öl. Und das schon beim ersten Hördurchgang einer Band, die ich bisher noch gar nicht kannte. Normalerweise bin ich da erst mal auf Hab Acht-Stellung. Nix da! “Peace And Love” ist super und meine Laune bessert sich instant und spürbar. Das alles, obwohl Eaten By Snakes inhaltlich einen ernsteren Ton anschlagen als, …ja bleiben wir halt mal bei Blink 182. Sanfte Gesellschaftskritik, schon auch mit humoristischem Unterton. So könnte man Eaten By Snakes‘ Message überbegrifflich titulieren.
Auszug gefällig? Aber gerne! “Life In General” trägt’s nicht nur im Titel, sondern beschreibt auch mit Augenzwinkern, wie das denn so läuft heutzutage: “A million cars pushing down the street. Everyone’s trying to make ends meet. More sports, less alcohol. Think I just might start smoking tomorrow.” Augenzwinkern + erhobener Zeigefinger also. Und auch die Musik von Eaten By Snakes… Lasst uns in diesem Zusammenhang doch noch mal auf die Sache mit New Order zurückkommen. Das Bielefelder Duo schafft es ähnlich wie die Wave-Götter seine Synthies gleichzeitig mit Kurzweil und Atmosphäre darzubieten. Ganz großes Kino.
Mein Anspieltipp ist dann aber der Titelsong, gleichzeitig Opener der B-Seite. Ziemlich coole und leichtgängige Nummer mit großem Popappeal. “Love And Peace” eben. Wenn das nur immer so einfach wäre. Schade dann, dass nach elf Nummern schon Feierabend ist. Man hätte da durchaus nochmal zwei, drei, vier, viele Songs mehr vertragen können. Allerdings habe ich das Gefühl, dass wir von Eaten By Snakes noch mehr zu hören bekommen werden.
Mit keinem anderen Wort außer “edel” lässt sich die Aufmachung von “Peace And Love” beschreiben. Gatefold trifft auf Inside/Out nebst doppelseitig bedrucktem Inlay. Songtexte, Infos und tollem Bildmaterial noch und nöcher. Als Sahnehäubchen oben drauf der Glitzersticker oben rechts im Eck der direkt mitgelieferten Schutzhülle. Bei so viel Luxus vermisst man ja fast schon den anderswo obligatorischen Download-Code. Bereits seit 1.09. als deutsch-holländische Koproduktion der Labels Not Sorry Records aus Hamburg und Shield Recordings aus Tilburg erhältlich, sei euch allen das großartige Album “Peace And Love” (auf schwarzem, oder auch auf rotem Vinyl) der großartigen Band Eaten By Snakes wärmstens ans Herz gelegt.