War ja tendenziell eher ruhigere Musik, die ich in letzter Zeit rezensieren durfte. Ich mag das. Aber jetzt freu ich mich doch sehr endlich mal wieder Post Punk auf dem Teller liegen zu haben. Noch dazu ein Debüt. Noch dazu von einer Kölner Band, nämlich der Band Exakt Neutral.
Und das scheppert direkt von Beginn an so schön und das muss man auch ein bisschen lauter hören. Super! Bin ich noch mehr Worte schuldig? Unbedingt. Unbedingt solltet ihr auch den Texten Beachtung schenken.
In dreizehn Liedern werden „13 wunde Punkte“ angegangen und nichts ausgespart. Von „Keine Zukunft“ bis „Was Liebe ist“. Aus einer Wut und Melancholie werden wie in „Keine Zukunft“ Dystonien beschrieben, vorangetrieben vom Schlagzeug. Herrlich. Emphatisch. Und was ich so schätze, Exakt Neutral machen es sich nicht einfach. Hier finden keine simplen Parolen ohne zweite Ebene statt, hier werden Bilder aufgezeichnet die zwar klar umrissen sind, dennoch Raum lassen.
Sie selber nennen ihren Sound „punkigen Endzeit-Disco-Sound“ und eigentlich habe ich dem nichts hinzuzufügen. Bei 13 Songs ist ja sowieso klar, dass es sich um schnelle, kurze Stücke handeln muss. Den Gesang teilen sich Ricarda Giefer und Michael Giefer, Bass spiel Christoph Korb, Schlagzeug Jan Gruben und Gitarre, Keyboards und Synthies sind von Kurt Ebelhäuser eingespielt worden, um Studio 45.
Wenn ihr noch eine Anspieltipp braucht, dann hört mal in den schon zweimal genannten Song „Keine Zukunft“ rein. (müsst ihr euch allerdings bis Anfang September gedulden, aber diese Mehrfachnennung zeigt ja schon, dass es sich lohnt) Oder in die schon veröffentlichte Single „Spottdrossel“ wobei der Sound bei „Spottdrossel“ nicht unbedingt typisch für das Album in Gänze ist, ist das Lied doch ein bisschen funkiger. Auch schon hörbar wäre „Teenage Angst im Kinderzimmer“.
„13 wunde Punkt“ erscheint am 9.September via Al!ve als schwarzes Vinyl. Ich kann es nur empfehlen. Bestellt das mal vor, zum Beispiel hier.