Falk Fatal, so nennt sich der Autor dieses Buches. Kenne ich nicht, aber ich bin ja ein Meister im Kombinieren, also los geht’s:
Fatalismus ist laut Definition “(…)eine Weltanschauung, der zufolge das Geschehen in Natur und Gesellschaft durch eine höhere Macht oder aufgrund logischer Notwendigkeit vorherbestimmt ist. Aus der Sicht von Fatalisten sind die Fügungen des Schicksals unausweichlich, der Wille des Menschen kann ihnen nichts entgegensetzen” (Quelle: Wikipedia).
Man könnte auch kurz und knapp sagen: Shit Happens. Oder auch aufs Murphys Gesetz verweisen: „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ Murphy’s Law ist aber auch eine amerikanische Punkband. Ergo ist dieser Falk Fatal auch Punker.
Na, beindruckt von dieser Kombinationsgabe? Kein Ding für mich, denn es gibt innerhalb meiner Familie Gerüchte, dass ich über paar Ecken mit Meisterdetetiv Hercule Poirot verwandt bin. Also ist es auch nicht verwunderlich, dass eine kurze Internetrecherche meine Theorie bestätigt. Falk Fatal ist tatsächlich Punkrocker und tut das, was Punkrocker halt so tun. Er singt in einer Band, redet in einem Podcast und schreibt u.a. für Fanzines. Für letztere hat er in den vergangenen Jahren viele Kurzgeschichten geschríeben, von denen er 14 Stück nun in dem Band “Im Sarg ist man wenigstens alleine” veröffentlicht. Egänzt wird die Sammlung durch fünf bisher unveröffentlichte Geschichten.
Wenn Punkrocker etwas tun, besteht immer die Gefahr, dass das Ergebnis scheisse ist, da es in der Natur des Punkrockers liegt, einfach alles zu machen, worauf sie Lust haben, obwohl sie es eigentlich nicht können. “Ey, das ist Punk, das raffst du nie! Das muss so scheisse sein!”
Erfreulicherweise trifft dies bei diesem Buch nicht zu. Herr Fatal kann schreiben und deshalb macht es richtig Spaß, (s)einem Leben voller Kühe und Bullen, Dosenbier und Whiskey, Wohngemeinschaften und Hollywood zu folgen.
Die Geschichten sind immer von lockerer Hand geschrieben und die Ironie tropft an allen möglichen Stellen aus den Seiten. Vom Stil erinnert es an die Kurzgeschichten von Frank Goosen, inhaltlich geht es hier aber deutlich rustikaler zur Sache. Punkrock halt.
Ich würde mir wünschen, dass sich Falk mal hinsetzt und einen Roman verfasst, denn die Geschichten sind alle schnell gelesen. Vielleicht kann er diesen dann ja wieder von edition Subkultur verlegen lassen.
Also, wer sich gerne durch Kurzgeschichten unterhalten fühlt und einem modernen Hank Chinaski eine Chance geben will, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.
Dem Rest sei gesagt: Das ist Punk, das raffst du nie!