Fatal Blow – Victimized / Live at Manchester
Mad Butcher Records MBR 175/MBR 181
VÖ: Februar 2019 / 2020
„Skinheads forever, Boneheads never“.
Antifascist OI! aus Wales. Besprechung zweier Platten in einem Review. Die Live Scheibe kam im Spätjahr 2020 heraus und beinhaltet das Set der drei Waliser vom 0161 Festival in Manchester. Hauptteil des Sets bilden die Songs des „Victimized“-Albums und ein paar des Debuts von 2018 „Hope not Hate“.
Victimized ist ein Hitalbum, es gibt keinen Song, der nicht sofort ins Ohr geht. Musikalisch gibt es hier klassischen Oi! Punk, Cock Sparrer, Cockney Rejects, you name it. Könnte direkt in den 80ern herausgekommen sein. „Spirit of 69“, der Opener stellt gleich alles klar, „Don’t talkt to me about Skinhead pride, when a Bonehead hides behind your eyes“. Da ist textlich alles gesagt. Keine Grauzone, kein Rumgeeiere, gerade aus, Skinhead, Antifaschist, Antirassist.
Die Songs, was soll ich sagen, Hymnen. Klassische Oi!, Streetpunk Riffs von Cobbly, er spielte ab 2013 den Bass bei The Oppressed, aus denen ging auch Fatal Blow hervor. Das erklärt wohl auch die klare Kante, die hier an den Tag gelegt wird. Cobbley hat auch den Gesangspart inne, den er überragend ausfüllt. Am Bass Nidge und an den Drums Kizz.
„Red card the racist scum, Football lads against fascism“, ein weiterer Hit, dieses Lied könnte vor jedem Fußballspiel abgefeuert werden, leider sind die Stadien noch nicht bereit dafür. Zu viele Rassisten, Homophobe und andere „gute“ Fans im Stadion. Meine Fußballhymne ab jetzt. „Bill the Peacock“ ist eine weitere Hymne, Fist in the air und ab geht’s.
Roddy Moreno, der The Oppressed Gründer (1981) und teilweise Mitmusiker der Fatal Blow Jungs hat nicht nur die musikalische Seite, sondern auch die inhaltliche einer ganzen Szene geprägt. Die SHARP (Skinheads Against Racial Prejudice) Idee hat er importiert und der walisischen, britischen Szene nahe gebracht und verbreitet. Eine Alternative zum faschistischen Bonehead, der auf der Insel auch verbreitet ist. In diese Fußstapfen treten Fatal Blow zu 100%. Ihr seht, ich bin ein kleiner Fanboy geworden.
Mit “Warriors” covern sie einen Hit ihrer walisischen Helden von Blitz. Das ist solide, hätte es im Angesicht der Eigenkompositionen aber nicht gebraucht. Hört rein und feiert die beiden Scheiben so ab wie ich. Zur Live Platte ist zu sagen, dass der Sound gut ist. Gibt das Feeling eines Konzertes wieder. Hier könnt ihr euch die Beiden Scheiben sichern, wobei die Victimized in grün schon vergriffen ist.
Fatal Blow haben mit Generals and Soldiers am Ende des Jahres 2020 eine weitere Studioplatte nachgelegt. Ich hoffe man kann die Lads bald mal Live sehen, mit „Fist in the Air“ und nem Cider in der Hand.