Heute bekommt ihr von uns mal kein klassisches Interview, sondern ein „Trigespräch“, in dem ich mich mit Jeri und Crise von FAUCHKRAMPF! über Feminismus, Frauen* im Musikbusiness und natürlich das frisch geborene Label unterhalte. Viel Spaß beim Lesen!
FAUCHKRAMPF! Ist ein 2020 gegründetes Label, was sich zur Aufgabe gemacht hat, FLINT*-Musiker*innen in ihrer Sichtbarkeit zu unterstützen. Wir sind im Kernteam im Moment (noch) zu zweit und arbeiten in Berlin und Leipzig. Auf Anfrage erstellen wir Pressetexte für Musiker*innen, geben Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln, schreiben Bandbiografien, kümmern uns um Booking, gestalten Plakate, Flyer, Sticker, drucken Shirts und Vernetzen Künstler*innen miteinander. Unsere Devise: Machen nicht quatschen!
Jeri: Hey Chrissi, wir beide haben ja eine tolle Gemeinsamkeit: Wir lieben Interviews und Musikjournalismus. Wie bist du eigentlich dazu gekommen und was machst du am liebsten? Was denkst du außerdem, könnte im Bereich musikalischer Berichterstattung verbessert werden?
Chrissi: Hey Jeri, danke für dieses Gespräch! Wie ihr sicher schon mitbekommen habt, führe ich am liebsten Interviews und veröffentliche diese dann auf Vinylkeks, hauptsächlich in der Kategorie „Frauen im Musikbusiness“. Mir bereitet das momentan am meisten Freude, weil ich das Gefühl habe, anderen eine Plattform geben zu können, auf der sie ihre Sicht der Dinge für andere darlegen. Ich kürze auch nie, da ich finde, dass alles gesagt werden muss, was gesagt werden muss. Außerdem lerne ich durch die Diversität der Ansichten oft selbst viel dazu und kann meine Sicht auf die Dinge stets überdenken und neu sortieren, habe also auch einen echten Erkenntnisgewinn davon. Zu Vinylkeks bin ich vor etwa einem Jahr gekommen, war aber von vorn herein nicht so sehr am Reviews-Schreiben interessiert. Wenn dann mache ich das eher in Bereichen, in denen ich mich etwas besser auskenne, wie beispielsweise beim Emo-Punk.
Verbessert werden könnte auf jeden Fall das Verhältnis, in dem über Frauen* und Männer berichtet wird, die in irgendeiner Art musikalisch aktiv sind, aber dazu komme ich gleich noch. Ansonsten finde ich es auch extrem wichtig nicht nur immer den großen Playern in die Hände zu spielen, sondern auch kleine DIY-Projekte vorzustellen. Gerade die sind nämlich häufig in ihrer Reflexion zu aktuellen Sozial-, Politik-, und Gender-Themen oftmals ein ganzes Stück weiter als etablierte Institutionen, laden eher zum Diskurs ein, sind zugänglicher und auch verfügbarer und offener für Netzwerk- und Kollaborations-Arbeit.
Jeri: Ich finde es ist auch wichtig WIE berichtet wird. Warum ist „Frauen im Musikbusiness“ eigentlich eine eigene Kategorie? Sind Frauen* in der Musik eine Ausnahme und eine seltene Spezies, die es gesondert zu betrachten gilt? Dazu fällt mir gleich wieder ein Song ein: „Die Frau in der Musik“ von Stereo Total.
Chrissi: Kleine Anekdote zu dieser Frage für die Leser*innen am Rande: Euch als „FAUCHKRAMPF!“-Label habe ich eigentlich auf Instagram entdeckt und spontan für ein Interview in genau dieser Reihe angefragt. Erst danach habe ich gesehen, dass ihr auf Facebook einen Post hattet, in dem ihr zum Überdenken unserer Frauen-im-Musikbusiness-Reihe aufruft und eine Integration in den Daily-Content fordert. Daraufhin ist zwischen uns eine sehr wertschätzende E-Mail-Korrespondenz entstanden und ich möchte damit noch einmal hervorheben, dass man bei verschiedenen Ansichten durchaus zu einem gewinnbringenden Diskurs kommen kann, was mich unglaublich gefreut hat!
Zurück zur Frage: „Frauen im Musikbusiness“ war ursprünglich eine Idee von Nico, der Vinylkeks ja auch ins Leben gerufen hat. Ich bin da so mit hineingewachsen und habe die Reihe irgendwann übernommen. War anfangs der Fokus noch stärker auf der Musikindustrie an sich, hat sich das unter meiner Fuchtel eher in die Richtung entwickelt Frauen* nach ihren Erfahrungen in Sachen Gleichberechtigung und Sexismus im Business zu befragen. Dabei habe ich wirklich viele krasse Geschichten gehört und auch immer weiter nachgefragt und wurde in gewissem Sinne erst da so richtig für feministische Sichtweisen sensibilisiert – das muss ich ganz offen zugeben und das war vorher einfach anders.
Beim Verfolgen von Content anderer Musikmagazine, aber auch unseren eigenen Artikeln, ist mir immer stärker aufgefallen, dass das Verhältnis Männer-Frauen* vielleicht 70-30 ist, in keinem Fall also ausgeglichen. Ob das Reviews, Interviews, Bandvorstellungen etc. betrifft – es gibt zahlentechnisch mehr Artikel über aktive Männer im Musikbusiness als über Frauen*. Es bedeutet aber nicht, dass Frauen* weniger aktiv sind, aber die Sichtbarkeit ist deutlich geringer. Insofern würde ich sagen, Frauen* sind in der Musikszene jetzt nicht unbedingt eine riesengroße Ausnahme, aber dennoch seltener und nicht gleichwertig wahrgenommen. Ich wünschte es bräuchte keine Extrapositionierung! So lange die Sichtbarkeit aber so gering ist, braucht es meiner Meinung nach auch Kategorien, wie „Frauen im Musikbusiness“, die hervorheben, was Frauen* in diesem Bereich leisten. Sollte es sich zukünftig – auch beim Vinylkeks – etablieren, dass mehr Inhalte über Frauenbands, Labels, Bookingagenturen etc. in den Alltagsnews laufen, lässt sich darüber reden, ob diese Kategorie überflüssig wird. Wir sind auf jeden Fall redaktionell bemüht das zumindest bei uns zu ändern, dies sind aber auch strukturell bedingt Prozesse, die Zeit brauchen. Verfolgt am besten die Entwicklung und dann reden wir in einem Jahr noch einmal drüber :-D.
Crise: Mein Bedenken ist, dass die Überschrift „Frauen im Musikbusiness“ wahrscheinlich auch nur Frauen anspricht. Oder liege ich da falsch?
Da sprichst du in der Tat ein Problem an, das ich auch immer mal wieder mit der Reihe habe. Letztendlich haben wir uns dagegen entschieden sie nachträglich umzubenennen, da sich die Reihe einerseits unter diesem Namen etabliert hat, andererseits ist es echt nicht einfach, eine passende Überschrift zu finden, die alle außer Cis-Männer einschließt. Falls ihr da konstruktive Ideen habt, immer her damit! Zukünftig möchte ich natürlich gern auch mehr FLINT* und alle anderen, die keine Cis-Männer sind, in der Reihe interviewen. Mit der aktuellen Überschrift wird das jedoch den entsprechenden Personen nicht gerecht. Für mich stellt sich auch da die Frage, wie man inklusiver denken kann, obwohl die vorherrschenden Kategorien irgendwie da sind und bedient werden (müssen?). Habt ihr da vielleicht Ideen oder Anregungen?
Jeri: Ich finde den Ansatz sehr gut, sich zunächst darüber Gedanken zu machen, wie Menschen miteinbezogen werden können, die im Regelfall meist nur die letzten Krümel vom Kuchen bekommen. Nehmen wir gleich das Beispiel Musikjournalismus. Für mich ist Inklusion zuerst eine Frage nach Sichtbarkeit. Warum sind manche Personengruppen in den Medien nahezu unsichtbar, obwohl sie auf Bühnen präsent sind? Es gilt immer wieder zu hinterfragen: Wer prägt wie welches Image? Wenn du anfängst, Feminismus als etwas Selbstverständliches zu behaupten und in den Beiträgen, die du schreibst, immer wieder mit und von FLINT*- Personen zu sprechen, bekommen diese mehr Präsenz. Wenn du dann auch noch in Betracht ziehst, FLINT*- Personen selbst als Autor*innen oder Redakteur*innen vorzuschlagen, hast du sie mit einbezogen. Wir sollten uns einfach immer fragen: Warum mache ich etwas und warum mache ich es nicht?
Chrissi: Danke für den Input, vielleicht ändern wir den Titel der Interview-Reihe da tatsächlich noch – ihr werdet es auf jeden Fall mitbekommen! 😉
Chrissi: Jetzt sind wir zwar gleich richtig eingestiegen, aber vielleicht könnt ihr trotzdem kurz noch etwas zu euch erzählen. Welche Vision steht hinter „FAUCHKRAMPF!“, wie seid ihr zu eurer Zusammenarbeit gekommen und was wollt ihr bezwecken?
Jeri: Wir sind seit knapp zwanzig Jahren miteinander befreundet. Uns verbindet schon immer eine große Liebe zur Musik. Romantisch oder? Eine Zeit lang haben wir regelmäßig als ziemlich chaotisches DJ-Duo aufgelegt oder sind im Sommer als Zigarettenverkäuferinnen über Festivals gezogen, um uns so viele Konzerte wie möglich reinzuziehen, für die wir sonst gar nicht die Kohle gehabt hätten. Wo es einen Ort zum Tanzen und Pöbeln gibt, da sind wir anzutreffen. Meistens tequilabeseelt und textsicher (darüber gibt es möglicherweise andere Meinungen). Wir denken in Songzitaten und scannen regelmäßig alle Streamingplattformen nach neuen Hits. Die eine sammelt Schallplatten, die andere organisiert Konzerte. Eine spielt Schlagzeug und Gitarre, die andere entwirft Albumcover. Passt doch alles irgendwie gut zusammen, haben wir uns gedacht und im Sommer 2020 schließlich das Label gegründet. Ich habe bisher im Marketing/Vertrieb eines Verlags gearbeitet und nebenbei bin seit einigen Jahren als Autorin und Redakteurin für verschiedene Magazine tätig. Mein Themenspektrum reicht von Theater über Musik und Literatur bis hin zu Feminismus und Subkultur. Am liebsten führe ich Interviews, schreibe Porträts und journalistische Texte. Bei FAUCHKRAMPF! ist es meine Aufgabe, Musiker*innen dabei zu unterstützen, eine Menge Geld und gute Presse zu bekommen. Außerdem muss ich den Laden am Laufen halten. Crise hat mal gesagt: „Du bist der Anti-Boss!“ Das gefällt mir eigentlich ganz gut.
Crise: Ich bin Jeris unumgängliche Ergänzung – schon immer gewesen. Was sie nicht kann, kann ich und umgekehrt. Pre-pandemic habe ich in Leipzig und zuvor in Graz kleinere Shows organisiert. Hauptsächlich für ein befreundetes US-amerikanisches Indie-Label (Fake Four Inc.), welches sich intensiv mit Sexismus in der Musikszene auseinandersetzt. Neben der Liebe zur Musik in all ihren Ausprägungen, bestimmen zwei Töchter und die Kunst mein Leben. Bei Letzteren verhält es sich ähnlich wie bei der Musik. Mein Interesse geht in viele Richtungen. Ich kann dir z. B. das Poster für eure nächste Tour gestalten und es dir auch direkt auf den Rücken tätowieren.
Jeri: Seit Anfang des Jahres gibt es uns ganz offiziell (mit Vertrag und allem drumherum) nur konnten wir leider noch keine Party schmeißen. Das holen wir dann 2022 gleich mit einem Festival nach. Wenn schon, denn schon.
Chrissi: Feminismus, mit all seinen unterschiedlichen Strömungen und Denkansätzen, ist für mich oft ein schwer überblickbares Feld. Deshalb frage ich immer gern in der Interview-Reihe: Was bedeutet Feminismus für euch und wie lebt ihr das in eurem Alltag?
Crise: Ich kann mich jetzt nicht an einen bestimmten Punkt erinnern, an dem Feminismus für mich zum Thema wurde. Ich glaube, das ist schon immer da gewesen. Das Bewusstsein für die Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern war mir sogar als Kind schon bewusst. Als kleines Mädchen musste ich mich z.B. um den Haushalt kümmern und mein Bruder wurde verschont. Mir wurde gesagt: „Ein Mädchen hat Ordnung zu halten. Ein Mädchen darf nicht dreckig sein…” Das hat mich damals schon wütend gemacht und dieses Gefühl habe ich bis heute. Natürlich hat sich dieses Bewusstsein noch einmal mit der Geburt meiner Töchter verstärkt. Diese Selbstverständlichkeit, dass Männer sich zu jeder Zeit aus jeglicher Verantwortung rausnehmen können. Care-Arbeit ist Frauensache. Die Karriere des Vaters steht an erster Stelle und wenn er dann (zu seinen Bedingungen natürlich) Zeit für Haushalt und Kind „opfert“, dann wird er dafür auch noch abgefeiert. Das habe ich nicht nur selbst so erlebt, sondern erlebe es ohne Ausnahme bei meinen Freund*innen mit Kindern. Es ist wie ein ungeschriebenes Gesetz und ich bin davon überzeugt, dass auch das ein Grund ist, warum Männer in der Musikindustrie derart überpräsent sind. In meinem Alltag mache ich immer wieder auf dieses uralte Problem aufmerksam. Außerdem setze ich selbstverständlich alles daran meine Töchter frei von Geschlechterrollen zu erziehen. Das allein ist schon eine große Aufgabe, wenn wir daran denken, wie wir schon allein in der Schule sozialisiert wurden. Ich habe mir Feminismus quasi zur Lebensaufgabe gemacht oder wie Jeri schon sagte, Feminismus als Selbstverständlichkeit etabliert.
Jeri: Meine Beschäftigung mit Feminismus hat sich im Laufe der Jahre stark gewandelt. Als Teenager bedeutete Feminismus für mich, dass ich eine strukturelle Ungleichbehandlung zwischen Männern und Frauen nicht hinnehmen wollte. Heute schaue ich auch auf einer psychologischen Ebene drauf, über die ich herauszufinden versuche, wie antifeministisch Frauen* sich selbst gegenüber verhalten und warum. Das schließt mich selbst und die gesellschaftlichen Erwartungen, die an mich gestellt wurden mit ein. Ich denke, weiblicher* Selbsthass entsteht u. a. weil wir in eine sexistische Welt hineingeboren wurden und uns erst bewusst machen müssen, welche Muster und Verhaltensweisen wir reproduzieren. Wenn ich z. B. jeden Tag vor dem Spiegel stehe und meine Körper abwerte, hat das was mit meiner Sozialisation zu tun. In meinem Alltag versuche ich solidarisch zu sein und Frauen* nicht als Konkurentinnen* zu sehen sondern als Verbündete. Wie ist das bei dir, Chrissi? Aus meiner Perspektive bist du ja schon feministisch aktiv und setzt dich, genauso wie wir, für Sichtbarkeit ein.
Chrissi: Ich muss ehrlich gestehen, dass ich eine Ungleichbehandlung von Männern und Frauen* lange Zeit nicht wirklich registriert habe und mich als Frau auch nicht ungerecht behandelt gefühlt habe. Mit dem Musikmachen kam dann der Fokus auf die Thematik, ich habe festgestellt, dass ich als Frau in einer Band von Veranstalter, Publikum und anderen (Männer-)Bands irgendwie anders behandelt werde und darüber begann ich mich auch aufzuregen. Mit theoretischem Feminismus habe ich mich allerdings nie auseinandergesetzt, kenne weder die ganzen Definitionen, noch Theorien oder Debatten wirklich konkret. Aber das verändert sich. Die Interview-Reihe hat mir tatsächlich die Möglichkeit gegeben, verschiedene Perspektiven kennenzulernen und vieles aufgezeigt, was nicht ganz rund läuft, aber oft verborgen bleibt. Ich denke, ich betreibe eher einen Bauchgefühl-Feminismus und für mich fängt die ganze Sache eben bei der Sichtbarmachung von Frauen* in der Musikszene an, denn dort hat es auch für mich begonnen die Wahrnehmung zu schärfen und die Abbildung der Realität zu hinterfragen. Gerade durch die letzte Debatte um Diana Ringelsieps Beitag im Kaput Mag, den Polytox-Podcast dazu und die sich entwickelnden Diskussionen daraus habe ich die Möglichkeit zu entdecken, was sich hinter den ganzen Begrifflichkeiten eigentlich verbirgt, die mir oft zu abstrakt sind. Grundsätzlich ist es mir aber wichtiger selbst etwas durch aktives Mitgestalten zu verändern und nicht nur zu diskutieren.
Wenn ich „FAUCHKRAMPF!“ lese, löst das bei mir irgendwie ein Bild mit aggressiver Konnotation aus, was ich auch aus „Music Agency for Angry Feminists“ herauslese. Ist das berechtigt? Seid ihr wütend?
Jeri: Klar sind wir wütend! Jeden Tag! Doch wir wollen nicht viel quatschen, sondern handlungsfähig bleiben. Bei uns geht es ganz klar um die Praxis. Wir verstehen Feminismus intersektional, was bedeutet, dass wir in unseren Projekten unterschiedliche Diskriminierungsformen und Ausschlussgründe zusammendenken. Darauf folgt Action: Wir arbeiten z. B. gerade an einem Leitfaden für Veranstalter*innen, für den wir verschiedene Strategien zusammentragen, wie man Konzerte und Festivals inklusiv gestalten könnte. Die Broschüre soll in leicht verständlicher (nicht akademischer) Sprache geschrieben und in mehrere Sprachen übersetzt werden. Es reicht einfach nicht, symbolisch ein paar „Smash Sexism“ Plakate im Club aufzuhängen, während gleichzeitig nur Frauen* nach der Party die Halle putzen, an der sie noch am Vorabend am Rand auf Zehenspitzen standen, um überhaupt etwas zu sehen. Das sind meist gut gemeinte aber niemanden etwas nützende Lippenbekenntnisse. Wir wollen mit unserem Label feministische Selbstverständlichkeit etablieren. Das bedeutet: Wir fragen nicht, wir entschuldigen uns nicht, wir lächeln nicht und wir lassen uns nicht beschämen.
Crise: Dem kann ich mich nur anschließen. Mit Aufklärungsarbeit allein ist es leider nicht getan. Es muss aktiv etwas passieren und klar müssen dafür auch Zeichen gesetzt werden. Wir sind uns doch alle einig: Rassismus ist scheiße und Nazis aufs Maul und genauso konsequent sollte der Kampf gegen Sexismus und jegliche Diskriminierung laufen. Aufklärung und starke Symbole ja, aber auch handeln. Wie etwa ein feministisches Musikfestival in Leipzig organisieren, was wir 2022 vorhaben.
Jeri: Genau! Feministisch arbeiten, heißt solidarisch sein. Wir wollen das auf keinen Fall allein machen. FAUCHKRAMPF! soll wachsen und ein Netzwerk werden und wer sich beteiligen will, kann das gern tun.
Chrissi: Wertvolle Informationen für unsere Leser*innen zum Schluss: Wie kann man euch erreichen und wen wollt ihr ansprechen?
Jeri: Wir wollen zum einen diejenigen ansprechen, die sich alleingelassen fühlen und bei ihren Musikprojekten Unterstützung brauchen. Zum anderen wollen wir uns im Musikbusiness etablieren und für aktive FLINT* – Musiker*innen eine Plattform bieten, auf der sie sich austoben können.
Crise: Wir möchten auch Cis-Männer ansprechen, die bereit dafür sind, ihr Line-Up und ihre Hörgewohnheiten zu erweitern. Damit am Ende niemand mehr behaupten kann: „Ich würde ja so gern etwas ändern aber bla bla bla Frauen sind so schwer zu finden…” Auf Instagram und Facebook könnt ihr uns ganz einfach unter FAUCHKRAMPF finden und bald auch auf unserer Homepage: www.fauchkrampf.agency Oder schreibt uns eine Mail mit euren Fragen und Ideen: fauchkrampf@riseup.net
Chrissi: Das klingt ganz danach als würde sich da einiges bewegen. Beim Festival in Leipzig bin ich auf jeden Fall am Start! Danke euch beiden für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft mit eurem Label!