Ich bekam die Anfrage das Album ‘LoFe’ vom Trio ‘Filistine‘, was so viel wie Banause bedeuten soll, zu rezensieren. In einen Song habe ich dann mal reingehört und war gleich angetan vom Sound und von der Art der Musik. Mit Samuel habe ich dann alle Details klar gemacht. Das Album ist mitten in die Covid19-Phase rein geprescht. Erschienen ist es am 17.04.2020 über ihr eigenes Label ‘XY5 Records’. Hat also nun schon 4 Monate auf dem Buckel. Ich bin sehr musikinteressiert, aber von dieser Band habe ich bis zum Tag der Anfrage nichts gehört oder gelesen, obwohl es ‘Filistine’ schon einige Jahre gibt. Leider, muss ich dazu sagen. Denn die Jungs und das Album gefallen mir sofort. Es läuft hier schon seit Tagen immer mal wieder. ‘LoFe’ des Trios aus Neumarkt in der Oberpfalz passt zweifelsfrei in die von der Band selbst gewählten Genres Blues, Rock und Funk. Sie selbst sagen aus, dass sie sich von Größen wie Led Zeppelin oder Jimi Hendrix beeinflussen lassen. Und das hört man. Der Sound der 60er und 70er schwingt hier mit.
Samuel Meier (Sänger und Bassist), Om Hari Lasar (Gitarrist und Sänger) und Jonas Böhm (Schlagzeug) zaubern gleich im ersten Song “All In” einen bombastischen Sound, der vor allem beim Intro an Bon Jovis “Wanted Dead or Alive” erinnerte. Ein tanzbarer und ein in die Vollen gehender Rhythmus wechselt sich mit auf den Punkt gebrachten Breaks und dynamischen Gitarrenmelodien ab. Headbangen möchte man auch zum leicht funkigen “Play”, der gesanglich an die Arctic Monkeys erinnert, instrumental dann wieder etwas mehr Richtung Red Hot Chili Peppers kurvt. Ich fühle mich auch an die auch aus Bayern stammenden Kytes erinnert.
Filistine gestalten aber durch eine abgestimmte Mischung aus Echo und trockenen Riffs ihren eigenen Sound.
Auch der dritte Song namens “Texas”, der an den texanischen Rock-Stil erinnert, liefert ein tanzbares Schlagzeug-Intro. Der gutturale Gesang kommt hier aber auch nicht zu kurz. Ein bisschen Disco-Fever, ein bisschen Funk-Gitarre und ein schüttelnder Schlagzeugrhythmus laden wieder zum Tanzen ein. Hier muss es doch für jeden Tanzbar sein, der bisher mit seinen vier Buchstaben sitzen geblieben ist. Wenn die Band ihre Playlist so auf einem Konzert abspult, dann kommt jetzt etwas Verschnaufpause, denn “Bad Name” ist etwas ruhiger geraten bevor der “Summer” sommerliche – mehr oder weniger – karibische Töne anpeilt. Keine Angst, es wird hier auch fetziger.
“Fun in die Sun” ist ein instrumentales Stück mit einprägsamen Gitarrenriffs. Über “Central Park” und “Love” geht es zum Schluss zum vergleichsweise langsamsten Stück der Platte. “Rival Sons” beginnt sehr spärlich, dennoch ausdrucksstark. Eine kurze Steigerung bis zur letzten Minute, die dann wieder ganz bedächtig zum Ende hingleitet.
Schaut sie euch unbedingt an, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt. Warum? 1. Weil sie es verdient haben, denn sie sind zweifelsohne witzige und sympathische Jungs. 2. Weil sie Unterstützung verdient haben, da sie so gut wie alles selbst organisieren und 3. Darum halt!
Erwerben könnt ihr ‘LoFe’ bei den Filistines selbst.
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