Goodbye, old me bringen mit “Crucial State” ihren bereits dritten Longplayer raus.
In Eigenregie aufgenommen und produziert kommt die Band mit einer 12inch um die Ecke, die die Ecken und Kanten von Hardcore und einem fetten POST- davor, gekonnt auslotet. Wozu auch die Selbstbeschreibung “post- whatever the fuck you call it” sehr gut passt!
“Crucial State” beginnt mit “Feindbild”, einem Track auf deutsch gesungen, was sich im weiteren Verlauf mit englischen Texten abwechseln wird.
Zwischen Slapbass und einem Sänger, der mich stark an Snapcase erinnert, ballert die Band ordentlich, mäandert sich in melancholischen und vertrackten Parts. Dann ein Beatdown.
Goodbye, old me spielen in der klassischen Bandbesetzung, Drums, Bass, Gitarre und Sänger. Mit vielen Effekten, z.B. in “Revolt / Change”, das endet und mit dem Ende gleichzeitig einen Anfang im nächsten Stück hat. Live zwingst du dein Publikum dazu, dran zu bleiben, aber es endet nicht. Man kommt als Publikum gar nicht in die Verlegenheit, klatschen zu müssen. Ich finde das total stark!
Einen kleinen Eindruck könnt ihr euch in diesem Livesession-Video holen:
Ich weiß, ihr werdet beim durchhören merken, dass ich ein wenig zwischen den Songs hin- und herspringe. Die Musik ist so abwechslungsreich, dass ich selbst beim dritten Durchhören noch nicht richtig weiß, wo ich anpacken soll. Ist es Screamo?
In den Lyrics sind sie gnadenlos ehrlich und zeigen erstmal auf, wie es ist, oder wie der Gegenüber ist. Sie ziehen einen runter, aber schaffen es dadurch, aufzurütteln. Zeigen am Ende auf, wie es anders sein kann. Goodbye, old me.
Julia Steinhoff spielt Saxophon bei einem Song. Auch das: überraschend und abwechslungsreich.
Das einzige, was ich ein wenig schade finde ist, dass in all dem Abwechslungsreichtum sich nicht alles im Gehör verfängt. Die Parts sind dann manchmal doch zu unterschiedlich, als dass der plötzliche Ufta-Schrei-Ausbruch mich beim Hören aus der zuvor heraufbeschworenen Ruhe reißt.
Das Cover von etaja.
Sehr abwechslungsreiche EP. Sie ist Hardcore, Punk, whatever you call it, geworden. Da wollten die Münsteraner Goodye, old me hin.
Kommt mit Texteinleger. Auf marmoriertem Vinyl. Downloadcode anbei.
Die sieben Songs plus ein “Interlude” gibt es als LP und MC bei der Band selbst: