Leute, jetzt wird es laut, hart, wild und geil. Was die Flensburger Band Grind hier aus allen verfügbaren Rohren abfeuert, das geht in Beine, Genick und Magen. Gut, man muss schon etwas auf Krach unter dem Deckmantel künstlerischer Freiheit stehen, um hier Gefallen dran zu finden. Aber da ich das ja mag… Let´s go. Euch erwartet eine Mischung aus so ziemlich allen Stilen, welche die nötige Härte aufweisen können. Doom metal vereinigt sich mit Grindcore, Noiserock hat eine Liebelei mit Trashmetal und so weiter. Man könnte das also als wilde Orgie verschiedener Metalarten bezeichnen, was Dedication Records hier zu Vinyl gebracht haben.
Nehmt einfach den Opener “With Gratitude in red”, der schlägt euch gleich so dermaßen die Trommelfelle her, dass eh klar ist, was gespielt wird. Hoher Speed, harte Gitarren und teilweise gegröhlte und teilweise gescreamte Vocals bestimmen das Geschehen. Aber auch langsamere Songs sind hier zu finden, wie zum Beispiel “Exclusion”, welches sich auch mit fetten und schweren Breaks hervortut. Kaum denkt man jedoch, sich etwas beruhigter zurück lehnen zu können, kracht es schon wieder gewaltig im Gebälk und “De-arranged bones” reißt in einer guten Minute alles nieder, was bis hierhin noch stand.
Immer wieder schaffen es Grind, zu überraschen. Da denkt man, jetzt ist alles geschehen und schon kommt das nächste Stilmittel, welches alles verändert. Beispielsweise hört sich beim sehr derben “Liberate” das unverständliche Geschrei mittendrin an, als hätte es Mike Patton eingebrüllt, aber das habe ich mir öfter mal gedacht. Auf jeden Fall gibt es während der zehn Songs wenig Pause zum Verschnaufen und jede Menge abwechslungsreichen Krach. Gutes, teilweise auch ausgefallen komplexes Songwriting machen “Songs of Blood and Liberation” in meinen Augen zu einem kleinen Leckerbissen für Freunde de gepflegten Radaus.
Die LP selber ist im klassischen Schwarz gekleidet und kommt mit Textblatt in LP-Format. Schadet auch nicht, denn es ist ja bekanntlich sehr schwer, bei dieser Art von Musik die Texte ausreichend zu verstehen.
Die Platte gibt es hier : JPC
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Zugegeben, René von Grind ist ein guter Freund. Aber: auch wäre er es nicht, die Platte drückt wie die besten Stücke von Napalm death. Sowieso: für die hier gezeigte stilistische Offenheit innerhalb des sonst zu stagnanten Metal gibt es wenige Vergleiche, die sich besser eignen. Lieblingsstück: gratitude in red.