Für technisch versierten Skatepunk muss man heutzutage nicht mehr nach Übersee oder Skandinavien schauen.
Auch hier in Mitteleuropa tummelt sich starkes Zeug. In diese Riege haben sich die, noch sehr junge Band Heathcliff aus dem Münchner Umland eingereiht.
Die, nach dem verfressenen Kater benannte Band gibt es gerade einmal gute 2 Jahre und trotzdem haben sie ein Video, ein Album und diverse Auftritte zu verzeichnen, die man in dieser kurzen Lebensspanne nicht zwingend haben muss.
Bernie, Manu, Basti und Flash haben in ihre Musik den Sound des 90s-Skatepunk gepackt, diesen mit ein paar Hardcore- und Metalelemente vermischt und so eine schnelle, eingängige und auch melodische Art, die gut ins Gehör geht.
Sogar war zum Mitsingen existiert auf „Chillout Radio“. Außerdem wird es durchaus auch sehr kritisch und politisch, was Songs wie „1933“ und „Kim Nuke´Em Vs. Twittler“ zeigen.
Erstgenannter Song handelt von den aktuell politischen Entwicklungen, welche gewisse Parallelen zur damaligen NS-Zeit aufweist. Zweiteres, wie der Titel dem ein oder anderen ja schon verrät, geht mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und seinem US-Amerikanischen Pendant Donald Trump ins Gericht.
Man sieht, den Jungs geht es nicht nur um Spaß, Skaten, Saufen und Sex (Das mächtige 4-fach „S“), sondern die musikalische Reichweite soll schon auch genutzt werden, um wichtigen Themen eine Bühne zu geben.
Die acht Songs auf diesem Album (über 30 Minuten Spielzeit) klingen so, wie ich es bei Skatepunk hören will. Schnell, melodisch, aber mit gewisser Härte.
Es läuft mir immer wieder kalt den Rücken runter, wenn sich Magazine oder Personen erdreisten, Bands wie zum Beispiel The Bombpops oder Teenage Bottlerocket als Skatepunk zu bezeichnen.
Nicht, dass ich was gegen diese Bands habe, aber das ist einfach nicht richtig. Dieses ewige Genredenken ist zwar nervig, aber hilft dem Konsumenten doch etwas, sich schneller und einfacher zu orientieren.
Doch wenn schon Genredenken, dann sollte es bitte auch etwas zutreffend geschrieben werden. Doch jetzt genug der Abschweifungen. Heathcliff werden weiter machen und ich bin davon überzeugt, dass das in der Qualität bleibt und das wäre geil. Denn „Chillout Radio“ ist ein tolles Debut, voller Kraft, Geschwindigkeit und Lust. Und wenn diese Mischung bleibt, dann werden wir noch viel Freude an den Jungs haben.
Die LP kommt in ganz schicker Farbe – neongrün mit neongelben Spritzern drin. Noch greller und der Augenkrebs lässt nicht lange auf sich warten. Sie ist auf 250 Stück limitiert und komplett DIY veröffentlicht. Eine tolle Scheibe, die über die Band selbst zu erhalten ist.
Hier könnt ihr euch die Platte besorgen: https://heathcliff.bandcamp.com/releases
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