Mit Bandnamen ist das ja so ‘ne Sache. Da gibt es die stinklangweiligen, die mit dem “The” davor, die provokanten, die ultrakomplizierten oder die völlig absurden (Luftküsschen an 5 Farben Scheisse ;-*). Letztere bleiben oftmals leider halt am ehesten im Gedächtnis (werden aber dafür in 77% der Fälle falsch geschrieben, sind #-untauglich oder haben überhaupt gar nichts mit der zu erwartenden Musik am Hut. Nun.
Hot Action Waxing dürften ziemlich jede Kategorie abdecken (ganz schön clever die Freiburger). Abgerundet durch die Typographie (die auch auf dem Leuchtschild einer Enthaarungsoase prangen könnte) und den größtenteils sehr behaarten Menschen auf dem Foto im Inlet bin ich, bevor ich das Tape in den Recorder schiebe, schon völlig verwirrt. Die MC selbst, die kürzlich über Kloppstock Records erschienen ist, ist durchsichtig neongelb, I like!
Und dann wird schlagartig aufgeräumt: Mit einem Liebeslied als Opener, wie geil ist das denn! Ich weiß nicht, wann ich bei Street Punk das letzte Mal an rosa Herzchen gedacht hab’. “I want You” danced sich schmissig melodiös aufs Band, hofiert von megafetten Gitarren und wummsigen Drums. Wow, was klingen die alt. Und das im bestgemeinten Sinne, da schwingt ‘ne ordentliche Portion Rock’n’Roll mit und ich bin jetzt schon verliebt in diese ultracharismatische Stimme… In “Time Flies” legt der Bass einen massig brummenden Teppich und der Song strotzt nur so vor Energie. “High Voltage” wird vom Bass angeführt (yeah yeah yeah, grandiosest!), hier gibt’s live genug Möglichkeiten mitzubrüllen. Alte*r, diese Stimme… Bei “Never Go Out” verspüre ich einen kleinen Henry Rollins–Moment und – zack – ist Seite A schon vorbei, schade Marmelade…
Aber Seite B geht nicht minder herausragend weiter: “Don’t Care”, catchy deluxe und dabei derb und roh. “Lights Go Out”, ist ‘ne schnelle Pogonummer, die aber nicht gehetzt klingt, sondern trotzdem irgendwie getragen und irre Gitarrensoli eingebaut hat. “Sick’n’Tired” ist wieder ein absolutes Mitgröllied, aber auch für so vorsichtiges Booty Shaken ist an der ein oder anderen Stelle durchaus Platz. Und, last but not least, “Break The Spell”, bei denen die 5 von The Exploited‘s Stevie an der Gitarre unterstützt werden. Junge, Junge ey, die slidet aber auch lässig in den Song, wie auf ‘ner Rasierklinge, mit schneidendem Sound, bildet sie ‘nen schrillen Kontrast zum markanten Gesang.
Das Debut von Hot Action Waxing (ich bin sicher, der Name bleibt in eurem Gedächtnis) gibt es bei Kloppstock Records. Da es auf 66 Stück limitiert ist, solltet ihr jetzt aber wirklich eure Popöchen hochkriegen und schnell ordern, Oi!