Bevor die Jungs von Two Year Vacation, die im wunderschönen Schweden, in Göteborg, beheimatet sind und am 30.10.2020 ihr neues Album “Laundry Day” an die Öffentlichkeit raus hauen, hatte ich die Möglichkeit den Jungs ein paar Fragen zu stellen.
Wer die Jungs näher kennen lernen möchte, kann natürlich am 30.10.2020, am Tag des Album Releases, auf unseren Instagram-Account gehen. Es wird einen Takeover unseres Accounts der Band geben, auf dem sie einige Überraschungen geplant haben!
(english below)
Hallo Jungs, wie geht’s euch? Habt ihr die letzten Monate gut überstanden?
Hallo Vinyl-Keks! Es war eine emotionale Achterbahnfahrt mit all den verschobenen Tourdaten, aber jetzt mit der Veröffentlichung des Albums haben wir wirklich eine gute Stimmung!
Zu allererst würde mich ja interessieren, wie ihr auf euren Bandnamen gekommen seid.
Wir haben dieses Jules-Verne-Buch mit dem Namen gesehen und fanden, dass es sich nach einer netten Sache anhört und haben diesen dann genommen.
Euer Album kommt Ende des Monats Oktober raus und wird „Laundry Days“ heißen. Wie ist es für euch nach einer Tour wieder nach Hause zu kommen? Wascht ihr eure Wäsche selbst oder seid ihr faul und lasst sie doch lieber waschen?
In der Filmindustrie nennt man das den Post-Production-Blues, im Musikgeschäft ist es eine Post-Tour-Depression und das ist absolut wahr! Wenn man aber eine Weile weg war, ist es immer schön nach Hause zu kommen, weil wir unser Göteborg lieben! Wir waschen unsere Wäsche zu 100 % selbst. Es ist eine emotionale Reise eines Neustarts, ein “reinen Tisch” machen und das Lernen aus den Ketchupfehlern.
Ich hatte bereits Interviews mit einem Musiker und einem Duo aus Schweden, die mir bereits ihre Erfahrungen zur aktuellen Corona-Lage mitgeteilt haben. Und auch euch werde ich nun die allseits beliebte Frage stellen: wie erlebt ihr die aktuelle Lage?
Es ist frustrierend nicht in Schweden touren, reisen oder gar live spielen zu können. Es gibt 50 Leute, die bei Shows in Schweden sitzen und eine Weile bleiben wollen. Aber man muss sich daran erinnern, dass es für eine gute Sache ist. Und mit den Worten von George Harrison: All Things Must Pass.
Aktuell gibt es von euch bereits Konzerttermine in Deutschland und die gesamte Lage ist hier eher undurchsichtig. Werdet ihr eure Konzerte auch vor einem sitzenden Publikum geben, wenn es die Situation erfordert und es dann sein muss? Und wird es zudem noch mehr Daten geben? Es fehlen ja so die üblichen Verdächtigen wie Berlin, Hamburg und Köln. Aber auch Dortmund wäre prädestiniert für euch.
Wir werden tun, was immer nötig ist, um zu kommen und zu spielen. Wenn das Publikum im Sitzen die einzige Möglichkeit ist, dann werden wir das wahrscheinlich auch tun. Was die Tourneedaten betrifft, so ist das schwer zu sagen, da die Situation ziemlich unbeständig ist! Wir müssen also anpassungsfähig bleiben.
In meiner musikalischen Welt gibt es kaum tanzbare Musik aus Schweden (…und gerade fallen mir dann doch die ein oder andere Band ein …), dafür aber eher viel Heavy Metal. Wie kommt es, dass der tanzbare Indie-Pop in Schweden keinen großen Stellenwert hat? Oder irre ich mich und habe einfach keine Ahnung von der schwedischen Musiklandschaft?
Es gibt tatsächlich eine Menge Tanzmusik aus Schweden, aber es ist hier ein großer Techno-Trend, und es ist tendenziell härter und wütender als das, was wir machen. Das schwedische Volk hat eine eher bitter-süße und düstere Mentalität, die oft als schwedische Trauer (grob gesagt) bezeichnet wird, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass ein großer Teil des Landes die Sonne das halbe Jahr über nicht sehen kann. Diese Mentalität nimmt in Kriminalromanen und in der Musik eine traurige und wütende Gestalt an. Aber es gibt Beispiele für das Gegenteil, und wir glauben, dass wir zu diesen gehören!
Waren György und Anton zwischenzeitlich mal in Paris? Die Grenzen waren ja jetzt in den letzten Monaten auch mal offen.
Haha! Leider nicht. Sie waren sehr verantwortungsbewusst und sind während der Pandemie nicht außerhalb Schwedens gereist!
Abgesehen von eurem schönsten Festival- und Konzertmoment… Gibt es auch lustige Momente, an die ihr euch gerne zurückerinnert oder Momente, die ihr nicht mehr erleben wollt, weil es einfach zu peinlich war?
Wir haben so viele lustige Erinnerungen an Shows, aber die meisten sind sehr schön und wir würden gerne mehr davon erleben! Aber eine der ersten Shows, die wir außerhalb Schwedens spielten, war in Chemnitz. Und David hatte einen Teil seiner Pauke vergessen, so dass wir die Show nicht machen konnten, weil auch noch alle Musikläden geschlossen waren. Glücklicherweise gab es eine Bar mit einem Tisch, der aus einer Kickdrum in der richtigen Größe bestand, so dass wir nach einigen harten Verhandlungen die Erlaubnis bekamen, sie zu kaufen und die Show zu spielen.
Wollt ihr euren deutschsprachigen Fans noch etwas mit auf den Weg geben?
Keine Sorge. Wie Arnie zu sagen pflegt: …we’ll be back!
Auf Wiedersehen!
Danke an dieser Stelle für das informative und kurzweilige Gespräch!
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English Version:
Hello guys, how are you? Did you get through the last months well?
Hi there Vinyl Keks! It’s been an emotional roller coaster with all the postponed tour dates but now with the album release we’re having really good vibes!
First of all I would like to know how you came up with your band name?
We saw this Jules Verne-book with the name and we thought it sounded like a nice thing so we took it.
Your album will be released at the end of October and will be called “Laundry Days”. How is it for you to come back home after a tour? Do you do your own laundry or are you lazy and prefer to have it washed?
In the movie industry they call it the post production blues, in the music buisness it’s a post tour depression, and it’s absolutely a thing! However when you’be been away for a while it’s always nice to come home, we love our Gothenburg! We do our own laundry 100% of the time, it’s an emotional journey of a restart, a clean slate and learning from your ketchupy mistakes.
I have already had interviews with a musician and a duo from Sweden, who have already shared their experiences of the current Corona situation with me. And now I’m going to ask you the popular question: how do you experience the current situation?
It’s frustrating to not be able to tour, travel or even playing live in Sweden. There’s a 50 people sitting down cap at shows in Sweden and it’s looking to stay for a while. But you have to remind yourself that it’s for a good cause and in the words of Mr Harrison, All Things Must Pass.
At the moment you already have concert dates in Germany and the whole situation here is rather opaque. Will you also give your concerts in front of a sitting audience, if the situation requires it and has to be? And will there be more dates? The usual suspects like Berlin, Hamburg and Cologne are missing. But Dortmund would also be predestined for you.
We will do whatever necessary to come and play, if sitting down audience is the only option then we will probably do that. Regarding tour dates it’s hard to say as the situation is rather volatile so we have to stay adaptive.
In my musical world there is hardly any danceable music from Sweden (…and just now I can think of one or the other band…), but rather a lot of Heavy Metal. How come that danceable Indie-Pop is not very important in Sweden? Or am I wrong and simply have no idea about the Swedish music landscape?
There is actually a lot of dance music from Sweden but it’s been a big techno trend here and it tends to be harder and angrier then what we do. The Swedish people has a rather bitter sweet and gloomy mindset which is often referred to as the Swedish sorrow (roughly translated), this probably stems from that a big part of the country can’t see the sun for half the year. That mindset takes form in crime novels and sad or angry music. But there are exemples of the opposite and we like to think that we are one of those!
Have György and Anton been to Paris in the meantime? The borders have been open for a while in recent months.
Haha unfortunately they haven’t, they’ve been very responsible and haven’t traveled outside Sweden during the pandemic!
Apart from your best festival and concert moment …. Are there also funny moments that you like to remember or moments that you don’t want to experience anymore because it was just too embarrassing?
We have so many fun memories of shows but most of them are very nice and we’d like to experience more like them! But one of the first shows we ever played outside Sweden was in Chemnitz and David had forgotten a part of his kickdrum so we could not do the show and all the music stores were closed. Fortunately there was bar had a table made of a kick drum in the right size so after some hard negotions we were allowed to buy it and play the show.
Do you want to leave something for your german speaking fans?
Don’t worry, like Arny we will be back. Auf wiedersehen!