Böse Vocals, treibende Bassläufe, und die typischen Akkordabfolgen, wie man sie bei Hardcorepunk dieser Kathegorie kennt. Dazu noch Drums, die von schnellen über moshende Beats alles abfeuern und schon haben wir das Gesamtpaket Jarada geschnürt. Ich hab am Anfang beim Betrachten des Covers gedacht, dass hier ne 08/15-DIY-LP vor mir liegt und das wohl eher nichts Besonderes sein wird und eher belanglos, aber weit gefehlt.
OK, verstehen tu ich natürlich nix, da ich des Hebräischen nicht mächtig bin, aber die Texte sind im Inlay alle auch auf Englisch abgedruckt, was es zumindest ermöglicht, sich zu informieren, worüber die Jungs aus Tel Aviv so singen, äh, schreien. In gut zehn Minuten ballern Jarada ganze acht Lieder durch, die sich mit dem aufkeimenden Faschismus beschäftigen, die Zeit im Militär aufarbeiten oder dem Hass auf Menschen Ausdruck verleihen. Die Musik passt sich den wütenden Texten und auch der wütenden Stimme von Sänger Itai astrein an. Von Anfang bis zum Ende spürt man, wie viel Unzufriedenheit, Hass und Aggressionen sich in den Vieren angestaut haben muss. Es ergießt sich über einen in meist sehr schnellen Tracks und lassen einen aber vollkommen zufrieden und abreagiert zurück.
Ich kann hier nur sagen, dass mir die Platte gefällt. Ich brauche nicht immer nur positiven, melodischen Punk. Wenns Wetter scheiße ist und die Nachrichten wieder nur von demonstrierenden Vollidioten in Berlin berichten, dann darf es auch gerne mal rauer aus den Boxen dröhnen. Und das können Jarada wirklich gut.
Die LP selbst ist einseitig bespielt und kommt auf schwarzem Vinyl. Wie erwähnt ist ein Textinlay dabei, auf dem alle Lyrics sowohl hebräisch als auch englisch stehen und ist über Doomtown Records / No Spirit & Olivier Crapoulet zu erwerben.
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