Bei Junglelyd trifft Tradition auf Experimentierfreudigkeit, auf Elektro vs. Dub vs. lateinamerikanische Cumbia Sounds. So könnte man das alles verkürzt bezeichnen, was man auf dem aktuellen Album der Band Junglelyd findet. Aber so einfach ist es dann doch nicht!
Junglelyd kommen aus Aarhus und haben sich dem traditionellen Cumbia Sound aus Lateinamerika verschrieben. Sie nutzen diese Kultur, um daraus einen völlig neuen Sound zu schaffen, der die Wurzeln dieser kolumbianischen Musikrichtung beibehält und gekonnt mit diversen Musikrichtungen wie Jazz, Dub, Elektro, Latin und Tropical vereint.
Heraus kommt eine Komposition, die ich so noch nie gehört habe und direkt im Ohr hängen geblieben ist und mir die Frage aufgeworfen hat, was denn eigentlich diese Musikrichtung Cumbia eigentlich ist. Ja, aus schnell mal etwas darüber erfahren, bin ich dann in der Tat in der Recherche hängen geblieben, da die Geschichte dieser Musikrichtung hoch interessant ist und bisher in Europa kaum einer kennt!
Fassen wir mal zusammen, was hinter der Musikrichtung Cumbia steckt:
Den Ursprung hat die Musik in Kolumbien, wo sie auch als Paartanz zelebriert wird. Es werden vielschichtige Rhythmusstrukturen des afrikanischen Kontinent vermischt und mit spanischen Klängen untermalt.
*Die Cumbia-Musikkapellen setzten sich anfangs nur aus Schlagzeugern und einer die Melodie spielenden Flöte zusammen. Erst später kamen lyrische Verse hinzu, die von einem der Schlagzeuger gesungen wurden. Dabei werden oftmals Instrumente aus dem Kulturkreis der indianischen Bevölkerung verwendet, wie die ‘flauta de millo’, eine aus Rispenhirse gefertigte Flöte, sowie andere Flöten und Schlaginstrumente. Zeitgenössische Band-Instrumentationen setzen sich aus Saxophonen, Hörnern, Keyboards, Synthesizern und verschiedensten Schlaginstrumenten zusammen. (*Quelle Wikipedia)
So, genug dazu und zurück zum hier vorliegenden Album. Insgesamt befinden sich 11 Lieder auf dem Vinyl und es macht wirklich von der ersten bis zur letzten Minute spaß, diese einzigartigen und mir völlig fremden Klänge anzuhören.
Als kleines Experiment begonnen, begeistert mich dieses Genre mehr und mehr. Irgendwie verbinde ich auch teils die alten Sound von Manu Chao mit diesen Klängen hier. Zugegeben ist die Musik anfangs etwas gewöhnungsbedürftig allerdings verzieht diese Skepsis ziemlich schnell und man schätzt mit jedem Mal auflegen den Sound mehr und mehr.
Was mir auch super gut gefällt ist die Aufmachung der Verpackung. So wurde das Vinyl in ein Cover gesteckt, was ein wenig an die Aufmachung eines Geschenks erinnert. Aber auch die malerische Gestaltung sagt mir sehr zu und ist sehr orientalisch kolumbianisch gehalten.
Wer offen für neue Klänge ist und sich einem in Europa leider noch völlig fremden Genres öffnen möchte, macht dies am Besten mit Junglelyd. Danke an Sounds of Subterrania für diese heiße Empfehlung.
Das Album kann man unter anderem hier käuflich erwerben: jpc I flight13
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