Justin Rutledge könnte sich eigentlich auf seinen Lorbeeren ausruhen. Oder zur Ruhe setzen. Das ein oder andere Bier in Toronto trinken – denn aus Toronto kommt dieser umtriebige Mensch. Oder aber er schreibt ein zehntes Album. Dieses zehnte Album heißt „Something Easy“, und so „easy“ wie es klingt, war es wohl nicht. Er hat seine Lieder selbst geschrieben. Justin Rutledge hat sie selbst aufgenommen. Und er hat sie zuhause produziert. Und das alles mit zwei kleinen Kindern im Hintergrund. Wie macht er das?
Wir werden es wohl nicht in Gänze erfahren. Was wir aber erfahren zeugt von großem musikalischen Talent. Und das für jemanden, der schon unzählige Alben veröffentlicht hat und irgendwie nicht müde zu bekommen ist.
Herausgekommen ist das Album aber noch nicht. Es erscheint am 19.05.2023 auf Outside Music. Zu hören gibt es dennoch bereits zwei Vorboten. Zum einen den offiziellen Visualizer mit „Easy“. Und zum anderen noch das erste offizielle Musikvideo zu „Something Easy“ mit „Head For The Hills“.
Die Ergebnisse sprechen für sich selbst. „Something Easy“ ist eine ruhige, stattliche Besonderheit. Es bietet den geneigten Höre*innen tolle instrumentale Überraschungen. „Easy“ z.B. beginnt mit einem Drumbeat und leitet damit das Album ein. Es ist ein Lied über das Älterwerden und das Annehmen einer gewissen Reife. „Head for the Hills“ überraschte mich mit der Trompete im Mittelteil. Alles in allem könnte man festhalten, dass das Album ein Midlife-Crisis – Album eines Mannes namens Justin Rutledge ist, der schon alles im Leben erreicht hat und nun Kinder hat, die ihm den Raum nehmen, den er braucht. Dem ist nicht so. Wie am Anfang geschrieben, bin ich überrascht, dass dieser Mann das alles mit Kindern arrangiert hat. Natürlich steht wie bei den meisten auch ein*e Partner*in an seiner Seite, die*der da mitziehen muss. „Angry Young Man“ oder „Seventeen“ könnten da durchaus eine Art Erinnerung an alte Zeiten sein. „London“ zumindest blickt auf das Jahr zurück als er 18 war und eben in London ein Jahr verbrachte.
Mir gefällt das Albumcover sehr. Als würde man nachts durch die Wälder und Felder streifen, keine Großstadt in der Nähe, und dann in Richtung Mond schauen und die Silhouette des angrenzenden Waldes betrachten.
Minuspunkt: leider gibt es hier kein Inlay, auf dem die Songtexte abgedruckt drauf stehen. Dafür aber ein Inlay mit Informationen zu den Künstler*Innen, die bei „Something Easy“ mit Justin Rutledge mitgewirkt haben und mit welchen Instrumenten sie dabei waren.
Zu erwerben ist das Vinyl auf der Bandcamp – Seite von Justin Rutledge, bei Outside Music und auch bei unserem Partner JPC. Wenn ihr uns als kleinen und feinen Musik-Blog unterstützen möchtet, so bestellt euch doch gerne das Vinyl über den angegebenen JPC-Link! Danke!
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!