Die seit 2004 bestehende kölsche Band macht immer schon Musik, die irgendwo zwischen den Stühlen steckt. Die Komplizen der Spielregeln machen sich ihre Spielregeln selbst. Es wäre natürlich zu einfach, wenn man immer mit dem Strom schwimmt. Was macht man, wenn man das nicht will? Man schwimmt natürlich gegen den Strom und produziert Musik, die nicht in diese eine Schublade zu stecken ist.
Nun, 2023, erschien ihr bereits fünftes Album “Workout” auf Barhill Records. “Diese Überheblichkeit brauche ich, damit ich beim Kacken gut aussehe”. Diese Textzeile findet man im Opener “Kaviar” und lässt schon erahnen, in welche Richtung es hier gehen könnte. Begleitet wird “Kaviar” mit einer Prise japanischem Rap (?) und irgendwie frage ich mich: wie passt das zusammen und was hat uns der japanisch-sprechende Herr namens Andreas Koyama an den Latz geknallt. Liest man die Wörter, die nicht traditionell japanisch, sondern in europäischer Schreibweise, mit auf dem Lyric-Inlay abgedruckt wurden, so könnte man meinen, es wäre eine Fantasie-Sprache. “Workout” mit der “Work”-Seite beginnt schon sehr stark mit den ersten drei Tracks. Neben “Kaviar” finden wir auch “Trigger”, in dem es wohl um eine nicht erwiderte Liebe geht und “Gegenlicht”. “Gegenlicht” hat durchaus Reim-Attitüde, der mir sehr gefällt.
So gut Komplizen der Spielregeln auf dem Album angefangen hat, so rapide bergab geht’s dann auf der B-Seite, der sogenannten “Out”-Seite, weiter. Mir fehlt da so ein Knaller-Lied, wie bspw. “Kaviar”, der dich noch irgendwie an Seite B fesselt. “Schub im White Cube” ist da noch in gewisser Deichkind – Manier eines der besseren Tracks. “LaLaLand” ist im Vergleich dazu noch eines der ruhigeren Songs. Aber auch dieser kann mich nicht beeindrucken. Leider.
Auch wenn ich mir mehr von dem Album erhofft hatte und einige Anläufe benötigte um in Komplizen der Spielregeln und “Workout” einzutauchen, haben sie ein doch solides Album produziert und geben mir einen guten Grund sie mir mal live anzuschauen. In Bochum hatte ich sie Ende November dummerweise verpasst. Vielleicht ändere ich ja dann auch nochmal meine Meinung und betreibe anständiges Workout zu “Workout”.
Erwerben dürft ihr das Album für ein schmaleres Geld gerne direkt bei Barhill Records!
Bleibt gesund! Viel Spaß beim Hören und Entdecken!