Hinter dem geheimnisvollen Namen Light & Rain steckt keine englischsprachige Band, wie man zuerst vermuten würde. Auch beim ersten Hören hört man nicht heraus, ob der Sänger oder die Band aus dem internationalen Bereich kommt. Nein, denn hinter Light & Rain steckt ganz und gar ein Lehrer aus Hessen. Überraschung? Ja, durchaus. Sein Name ist Jan-Eric Schlachter. Jan-Eric hat sich in den vergangenen Jahren ganz allein durchgeackert. Mit Hut und Gitarre als seine treuen Begleiter, teilte er sich bei seinen weit über 100 Konzerten mit Bands, wie Mercy Union oder den Ducking Punches, die Bühnen dieses Landes. Seit Mai 2020 erschienen zwei Studio-Live-Sessions und sieben Singles, die das musikalische Profil des Künstlers weiter vorantrieben. So gewann er früh die Herzen seiner treuen Fangemeinde, was die mittlerweile über 70.000 Spotify-Streams, mehr als 2.000 monatliche Hörer*innen und verschiedene begeisterte Medienberichte bestätigen. Klingt im ersten Moment vielleicht nicht viel – für den und die ein oder andere – hat aber dennoch mit viel Ehrgeiz, Fleiß und Wille zu tun.
Seine Texte sind teils sehr persönlich, teils bestehend aus eigenen Erfahrungen oder Erlebnissen. In ihnen geht es um mentale Gesundheit, den Umgang mit Trauer und Verlust, das Erwachsenwerden und die allgemeinen Herausforderungen des Lebens.
Seit dem letzten Jahr, also 2022, besteht das Solo-Projekt Light & Rain nicht mehr nur aus Jan-Eric, sondern aus einer ganzen Band, mit der er im Tonstudio Bieber das am 31.03.2023 erscheinende Album “Avalanche Dream” einspielte. Sein klassischer Singer/Songwriter-Folk wird mehrschichtiger, aufgrund der Verbindung mit verträumtem Indie-Rock/Pop. Da es ein DIY-Projekt ist, ist es auch klar, dass das Geld dafür nicht so einfach locker saß. Ein Crowdfunding musste her. Und für dieses erzielten sie über die Crowdfunding-Plattform von Aventis Foundation und Kulturfonds Frankfurt RheinMain innerhalb von 6 Wochen über 10.000 Euro.
Stimmlich erinnerte mich Light & Rain, bzw. der Jan-Eric, oft an Ben Gibbard der älteren Death Cab For Cutie, oder an die aus Berlin stammende, mittlerweile international sehr bekannte, Band Mighty Oaks. Musikalische Referenzen finden sie in Künstlern á la Chuck Ragan.
Light & Rain bieten auf “Avalanche Dream” viel, aber nicht zu viel. Könnte man anhand des Aussehens der Band annehmen, die Band würde mehr aus dem Hardcore / Post-Metal – Bereich oder ähnlichem kommen, so bekommt man von den Herren schönklingenden Folk-Indie-Rock zu hören, der ehrlich ist, mit Ecken und Kanten. Wir haben hier eine Band, die sich ihre Sporen erst verdienen muss, die als Band gerade mal ein Jahr zusammen spielt. Aber Jan-Eric hat das alles wunderbar im Griff. Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie eines Tages so durch die Decke gehen könnten wie einst die Mighty Oaks und wahrscheinlich nie wieder crowdfunden müssen. Aber mal ehrlich, irgendwie hat das doch auch seinen Reiz?!
Mir liegt übrigens die sehr schöne, auf 100 Stück limitierte, orange-schwarz marmorierte Version von “Avalanche Dream” vor (vielen Dank an die Band und Lizzy von Superlifepromo). Außerdem dabei ist ein schöner dicker Papier-Einleger, auf dem auf der einen Seite die Songtexte lesbar abgedruckt sind und auf der anderen eine kleine Dankesrede zu finden ist. Erwerben könnt ihr das Vinyl direkt bei der Band hier und hier. Und checkt gerne mal hier in welchen Städten die Band spielen wird.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!