Jean-Paul Prüm kommt ursprünglich aus der kleinen Eifelstadt Prüm, lebt aber seit seinem Studium in Stuttgart, wo er unter anderem mit der Punkrockband Snackwolf sein Unwesen treibt. Hier in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs schreibt er auch seine Romane, der erste “Schorsch” erschien 2016, der zweite “Bei Anruf Lotto” dann 2018 bei Oertel&Spoerer. Beide Romane sind allen Leuten ans Herz gelegt, die lustige Geschichten mögen, Geschichten, bei denen man etliche Szenen selbst schon erlebt oder beobachtet hat. In der Realität würden so manche beschriebene Situationen einen zur Weißglut treiben, in den Romanen aber bringen sie einen zum lauten Lachen. Schadenfreude rules.
Jean-Paul offenbart im Interview einen hervorragenden Musik-und Literaturgeschmack; diese Einschätzung hat natürlich überhaupt nicht damit zu tun, dass es große Überschneidungen zu meinen eigenem gibt. Was er sonst noch so zu erzählen hat, könnt ihr im Folgenden lesen. Viel Spaß dabei.
Schön, dass du dabei bist. Du spielst momentan in der Band Snackwolf. Ich nehme an, dass das nicht deine erste Band ist. Gib mir doch mal einen Überblick über deine bisherige musikalische Laufbahn…
Klasse, dass ich dabei sein darf. Deine Annahme ist natürlich richtig. Meine erste Band hatte ich mit 15 und habe seither auch nicht mehr damit aufgehört in Punkrock oder Hardcorebands zu spielen. Zwei Dekaden in Bands bekomme ich also locker zusammen. Da bin ich aber keine Ausnahme, deshalb sieht Punkrock ja mittlerweile so alt aus. Vor Snackwolf war ich für gute zehn Jahre bei Kill Valmer an der Gitarre. Nachdem wir dort den Stecker gezogen haben, sind dann sowohl Jonas als auch ich bei Snackwolf in einer neuen liebenswerten Bande untergekommen.
Und genauso lang schreibst du schon? Oder wann hat dich das Schreibfieber gepackt?
Fieber trifft es hier tatsächlich ganz gut. Ich hatte 2015 eine fiese Mandelentzündung und lag für zwei Wochen komplett flach. Während dieser Zeit habe ich mich daran erinnert, dass ich immer wieder erzählt hatte, dass ich mal ein Buch über einen Reisebusfahrer schreiben werde, weil ich mit dieser Berufsgruppe echt verrücktes Zeug erleben durfte. Nachdem dann das Fieber der Mandelentzündung weg war, hat mich tatsächlich das Schreibfieber gepackt und ich habe “Schorsch” innerhalb weniger Wochen geschrieben. Nach dem erzwungenen Nichtstun war das ein super Ventil. Und ich finde es noch immer prima. Wenn ich ein Thema gefunden habe, dann muss ich meist beim Schreiben nicht motivieren, das fließt dann einfach.
Und dann war dir direkt klar, dass du einen Verlag für suchst? Gerade beim ersten Werk ist der direkte Weg zu einer Literaturagentur ja nicht unbedingt der erste Weg…
Erzähl doch mal über den Weg vom Skript zum Buch, das in den Buchhandlungen zu finden war.
Als ich mit dem Schreiben fertig war, habe ich das Buch ein paar Freund:innen gegeben, von denen ich wusste, das könnte ihnen Spaß bringen. Und dann kam schon eine große Portion Zufall dazu. Eine Freundin ist mit einer Lektorin befreundet, die mit einem Literaturagenten befreundet ist. “Schorsch” hat allen gefallen und so ging es dann voll fix. Dank Sarah, Ivana und Martin war ich plötzlich Autor bei der Literaturagentur Brinkmann mit Schwarzkopf&Schwarzkopf als Verlag. Ich hatte mit dem ersten Skript also plötzlich “Label” und “Management”, ohne dass ich überhaupt die harte Suche starten musste, ob jemand mein Buch herausbringen möchte.
Du hast schon traumatische Erfahrungen mit Reisebusfahrern angedeutet, wieviel autobiografische Elemente besitzt der Roman Schorsch? Wie würdest du Leuten, die den Roman nicht gelesen haben die Figur Schorsch beschreiben?
In der Person Schorsch stecken schon einige Dinge, die ich dank Busfahrer:innen in meiner Jugend erleben durfte. Und das ist ganz bewusst gegendert, denn es waren nicht nur Busfahrer. Manche habe ich überspitzt, manche sogar abgemildert. Man muss aber auch den Kontext des Buches beachten. Die ganze Reise spielt 2001, diese Stimmung wollte ich auch transportieren. Da war die ganze gesellschaftlicher Stimmung noch naiver. Und da sollte Schorsch unbedingt etwas anstößig, aber im Prinzip kein böser Mensch sein. Manche Leser:innen finden ihn klasse, andere finden ihn unausstehlich, oder irgendwie beides. Mir hat auch tatsächlich ein Reisebusfahrer geschrieben, dass er Schorsch immer in den Lenkzeitunterbrechungen gelesen hat und das Buch sehr genossen hätte. Er hat sich sogar bedankt, dass ich mal seine Sicht auf so nervige Reisegruppen in einem Roman beschrieben habe. Die Perspektive hat mich dann sehr berührt. Ich hätte gewettet, dass mich Busfahrer:innen nach dem Buch nicht soooo dufte finden. Das Gegenteil ist aber der Fall.
Dem Betreuer Gerrit hast du dann deine Musiksozialisation auf den Leib geschrieben, oder? War es dir wichtig, dass dieser Punkrock Aspekt im Buch auftaucht?
Gerrit hat tatsächlich meine musikalische Sozialisation aufgedrückt bekommen. Und in den Jahren vor der Handlung des Buches, gab es auch ein paar Platten, die auch heute noch in meinen TOP10 der Platten für die Ewigkeit sind: No Division von Hot Water Music, The Shape of Punk to Come von Refused oder auch Astray von Samiam. Wenn Schorsch schon ständig aus opportunen Gründen die Bravo Hits pumpt, dann sollte wenigstens mit Gerrit ein Punkrocker als Gegenspieler auftauchen. Wenn das Buch drei Jahre vorher gespielt hätte, dann wäre Gerrit bestimmt mit einem Fat Wreck Sampler in den Bus gestiegen. Anfang der 2000er hingegen war – zumindest für – mich stark von Screamo (noch immer schlimmer Begriff) geprägt.
Alles Bands, deren Texte emanzipatorisch und progressiv ausgerichtet sind. Sie haben eine Message. War es für dich in diesem Zusammenhang schwierig einen Helden wie Schorsch zu erfinden, der quasi die Antithese zu diesen darstellt? Oder anders gefragt, kannst du da beim Schreiben von Romanen dein Sendungsbewusstsein besser ausschalten als beim Schreiben von Punkrock Songs?
Da beides für mich komplett unterschiedliche Arten des Ausdrucks sind, finde ich das nicht schwer. Ein Punkrocktext kann schwer Ambivalenz transportieren, sondern muss auf einen Punkt hinauslaufen oder mit Überspitzungen arbeiten. Dadurch ist er viel direkter. Ein Roman bietet den Raum einen Charakter wie Schorsch zu zeichnen, der natürlich anstößig ist, aber auch zumindest andere Seiten durchblicken lässt. Außerdem kann ich ihm ja auch Gegenspieler:innen entgegensetzen und ihn in Situationen bringen, die ihn entlarven. Und ich muss mich damit nicht mit dem Hauptcharakter meines jeweiligen Romans persönlich identifizieren oder mich selbst in die Geschichte packen. Ich bin da mehr bei Sybille Berg als bei Benjamin von Stuckrad-Barre. Sybille Berg würde vermutlich auch die besseren Punkrocktexte schreiben.
Ich fand die Personen bei “Schorsch” tatsächlich aber etwas zu übertrieben, die Klischees wurden mir zu dick aufgetragen. Da hat das Rausnehmen dieser Überspitzungen beim zweiten Roman ” Bei Anruf Lotto” für mich besser funktioniert. Die Witze waren feinsinniger und nicht so mit der Brechstange herbeigeführt. Der erste Roman war ja aus einer Laune heraus entstanden; war der zweite dann viel länger geplant? Und entstand er wieder aus eigenen Erfahrungen?
Puh, da bin ich aber froh, dass ich die meisten Charaktere im zweiten Roman etwas leiser und reflektierter angelegt habe. Das wäre sonst ja ein bitteres Interview für mich geworden. Aber es freut mich ehrlich gesagt, dass Bei Anruf Lotto für dich besser funktioniert hat. Nach dem polternden Schorsch hatte ich Lust darauf, eine andere Person zu erschaffen, die mehr in sich geht und Dinge viel mehr hinterfragt. Aber auch hier habe ich einfach eine Erfahrung aus der Vergangenheit genommen und diese in der Geschichte verarbeitet. Auch wieder sehr intuitiv ohne große Planung. Wie die Hauptperson Janosh bin auch ich zwischen dem Zivildienst und dem Studium in Stuttgart gelandet und habe in einem Call-Center gearbeitet, das Lottoabos am Telefon vertickt hat. Das ist eine absolut abstruse Welt. Und auch wie Janosh habe es in dieser Welt nicht lange ausgehalten und da relativ fix den Stecker gezogen. Das war es aber auch mit den Gemeinsamkeiten zum Hauptcharakter. Meine Mutter hat mich, nachdem sie das Buch gelesen hatte, gefragt, ob ich mich wirklich so einsam gefühlt hätte, als ich nach Stuttgart gezogen bin. Da konnte ich sie aber beruhigen, der Janosh in dem Buch und dessen Gefühlswelt hat nichts mit meiner Gefühlswelt von damals zu tun. Das ist ja auch das schöne an der Belletristik. Ich kann mir Geschichten und Gefühle einfach ausdenken und mit ihnen spielen. Deshalb mag ich sowohl den Charakter Schorsch wie auch Janosh. Ich konnte mit ihnen eine kleine Reise machen, die ich gestalten kann.
Und wieder hört ein Protagonist “deine” Musik. Aber was mich auch immer interessiert, was sind deine LieblingsautorInnen, welche Literatur hat dich geprägt? Gibt es auch da sowas wie eine All Time Faves Liste?
In Bei Anruf Lotto habe ich ein wenig mehr versucht, auch sowas wie populäre Rocksongs oder auch Hip Hop aus der Zeit einzubauen, aber wenn Janosh auf dem Weg zur Arbeit die Get Up Kids hört, dann hört er auch meine Musik. Was aber Musik und Literatur bei mir verbindet, ist, dass ich sowohl Bücher als auch Platten liebe. Daher ist auch eine Liste nicht immer ganz so leicht und ich ärgere mich bestimmt wieder, dass ich irgendein Buch vergesse, dass ich wirklich liebe. Aber ich versuche es mal. Meine drei liebsten Autor:innen sind sicher Sibylle Berg, T.C. Boyle und Jakob Arjouni. Richtig angefixt viel zu lesen wurde ich tatsächlich erst so vor fünfzehn Jahren von Rocko Schamoni und Heinz Strunk. Fleckenteufel ist sicherlich auch mein meistgelesenes Buch. Ich mag aber auch so die bekannteren Autor:innen wie Christian Kracht, Wolfgang Herrndorf oder Juli Zeh. Wer aber den Neujahrsvorsatz hatte “in diesem Jahr mal mehr zu lesen” und diesen Vorsatz noch nicht verworfen hat, sollte einfach diese Liste beim lokalen Buchladen bestellen: Thorsten Nagelschmidt – Arbeit ,Sibylle Berg – Vielen Dank für das Leben, Matias Faldbacken – The Hill, Joey Goebel – Ich gegen Osborne, Guilia Becker – Das Leben ist eines der Härtesten, Bernie Mayer – Mandels Büro.
Wer eine Bandbiografie lesen möchte, sollte The Hepatitis Bathtub von NOFX lesen und wer Comics mag, sollte sich Lars – Der Agenturdepp von Andre Lux schnappen.
Schöne Auswahl, sowohl musikalisch als auch literarisch kann ich dir gut folgen.
Auf deiner Instagram Seite zeigst du auch kleine Cartoons, die du auch in kleiner Auflage als Buch verkauft hast. Was hat es damit auf sich?
Dankeschön. Die kleinen Zeichnungen habe ich schon immer während Telefonaten gekritzelt und als dann Corona kam, wurde ja nur noch (video-)telefoniert. Also habe ich seit vergangenen März noch mehr gezeichnet als sonst und hatte plötzlich die Idee, zu den einzelnen Bildern auch jeweils passende Geschichten zu erzählen. Das waren dann immer nicht ganz ernstgemeinte Fabeln. Ich habe diese Bilder und Fabeln dann einfach in ganz kleiner Auflage als Heft drucken lassen, die auch nach drei Tagen bereits alle ausverkauft waren. Den kompletten Gewinn konnte ich dann der Corona-Hilfe der Herzenssache spenden, auch weil viele sogar für den guten Zweck noch mehr draufgelegt haben. Ich wollte einfach während des ersten Lockdowns was Produktives machen, was den Leuten bisschen Freude bringt und noch einer guten Sachen hilft. Am meisten hat mich gefreut, dass so viele gute Leute diese Idee so schnell unterstützt haben.
Du hast mit deiner Band Snackwolf fast pünktlich zur Pandemie eine 7inch veröffentlicht. Was war eigentlich geplant gewesen letztes Jahr (Konzerte, Tour etc..) , was konntet ihr überhaupt Band technisch machen? Und habt ihr trotz der unüberschaubaren Situation Pläne?
Das war tatsächlich ein bisschen traurig, dass unsere erste EP ausgerechnet in der Zeit rauskam, als auch die Pandemie hier leider richtig ankam. Wir hatten da tatsächlich schon ein paar Konzerte gebucht und hatten richtig Bock darauf. Aber wir sind da ja nicht die Einzigen und wir müssen davon ja nicht leben. Da mache ich mir schon eher Sorgen um die gesamte kulturelle Szene. Wir hatten immerhin einen netten Livestream zur Veröffentlichung aus dem JuHa West hier in Stuttgart, so dass wir das Release immerhin musikalisch feiern konnten. Seit Oktober waren wir nicht mehr gemeinsam im Proberaum. Ich freue mich also fürs Erste mal darauf, die anderen drei liebenswerten Nasen dort wieder zu sehen. Und da wir als Band sehr impulsiv sind, kommt dann bestimmt auch bald wieder Output. Wer uns für 2027 buchen möchte, kann sich also schon gerne melden.
Bezug nehmend auf oben genannte Situation : Als einzelner Autor ist ja ne bestuhlte Lesung schon Standard, war da letztes Jahr was möglich? Wie aktiv machst du überhaupt (unabhängig von Corona) Lesungen?
Ich habe letztes Jahr auch nur eine Lesung als Live-Stream aus dem JuHa West gemacht und habe mich sonst zurück gehalten. Wenn aber wieder was ab diesem Sommer gehen sollte, dann habe ich auch wieder richtig Lust ein paar Lesung zu machen. Das macht schon richtig Bock, weil man ja sonst nicht mitbekommt, wie das Geschriebene so bei den Leser:innen ankommt und bei einer Lesung sind die Reaktionen ganz direkt. Ich will auch dieses Jahr auf jeden Fall ein neues Buch veröffentlichen, da habe ich bereits was in der Tasche. Der Buchmarkt hatte es aber schon vor der Pandemie schwer und auch wenn es anfangs hieß “jetzt lesen bestimmt alle wieder voll viele Bücher”, dann stimmt das ja nicht. Aber mal schauen. Im Frühling wissen wir alle bestimmt mehr. Ich freue mich sehr darauf vielleicht noch in diesem Jahr mit einem neuen Buch lesen zu dürfen. Ich hoffe nur, dass es bis dahin die netten Buchläden und feinen Veranstaltungsorte noch gibt. Ach, die letzten Antworten auf die beiden Fragen klingen so verzagt, drücken wir die Daumen, dass es wieder besser wird. Ich bin ja eigentlich optimistisch und in unserer Punkrock-Bubble gibt es ja auch eine Menge an Solidarität.
Wir bei Vinyl-keks.eu sind ja Nostalgiker, hören Musik am liebsten in analoger Form. Wie siehst es bei dir aus, hast du ein Lieblingsmedium, Vinyl, CD, Stream…?
Und wie verhält es sich mit Büchern, in Papier oder lieber als e-book?
Da bin ich ganz bei euch. Bei Musik bin ich sogar etwas offener: Da gibt es zu Hause hauptsächlich Vinyl, aber unterwegs finde ich Streamen schon auch super. Ein schönes Album auf Vinyl ersetzt das aber nicht. Ich liebe die Haptik von Platten und Büchern und ich stelle mir damit auch gerne die Regale voll. Bei Büchern gibt es bei mir sogar ausschließlich die Papierform, deshalb schleppe ich auch in den Urlaub immer einen ganzen Stapel mit. Ich möchte beim Lesen einfach kein Plastik in der Hand halten, dass einen Akku braucht.
Buchtipps hast du uns eben schon gegeben. Hau mal raus, was du uns für auf die Ohren empfiehlst. Was hat dich in letzter Zeit umgeblasen?
Pascow und Propagandhi gehen bei mir generell immer. Im letzten Jahr habe ich auch einen Haufen Platten aus meiner Jugend endlich nachgekauft wie Lagwagons Duh und Trashed oder No Use for a Names ¡Leche Con Carne! und die Making Friends. Der Fat Wreck und Epitaph-Sound aus den 90ern macht mir seit so zwei Jahren wieder richtig Spaß, so dass ich die alten CDs nun als Re-Issues oder – noch besser – als Originalpressung nachkaufe. Deshalb sind meine Highlights bei den neueren Platten wahrscheinlich auch breiter gefächert, denn da brauchte ich Abwechslung: Die Ultra Mono von den Idles, The Weight and the Cost von Be Well und Wider von Leto sind so die Highlights aus dem letzten Jahr. Da fällt mir auf, dass ich kaum Hardcore gehört habe. Nur letzten Monat habe ich mir The Rise von Empty Vision mal nachgekauft.
Ich würde das Interview gerne mit einer Frage beenden, die auch gut als erste Frage funktioniert hätte : Heisst du wirklich wie das Städtchen aus dem du kommst? Oder ist das ein cooles Pseudonym in alter Rock’n’Roll Manier?
Zu Beginn habe ich mich da gerne geheimnisvoll gegeben und die Menschen aus Prüm haben gerätselt, wer denn dieser Prüm ist. Das hat mich dann schnell in die Lokalpresse gebracht. Ich habe mittlerweile aber auch bereits zweimal in Prüm gelesen, das Geheimnis ist also gelüftet. Der Grund warum ich mir ein Pseudonym verpasst habe ist aber relativ langweilig. Ich arbeite als Soziologe in der Wissenschaft und da wollte ich nicht, dass falls jemand einen wissenschaftlichen Beitrag von mir finden möchte, auch über die Belletristik stolpert, und auch anderes herum. Wenn ich ein nettes Buch finden will, dann brauche ich kein Buch zu Demokratietheorie und Partizipationspraxis. Im Alltag trage ich also meinen Kartoffelnamen Rainer und wenn ich zum Spaß schreibe, dann bin ich Jean-Paul, benannt nach der kleinen schmucken Stadt in der Eifel. Da das die letzte Frage war: Vielen Dank für das Interview. Deine Fragen haben mir echt Spaß gemacht.