Never Back Down bringen meine Wände in der Wohnung ordentlich zum Wackeln. Eigentlich bin ich ja eher nicht der Freund von Metalcore mit ausufernden Shoutings – oder sagen wir – von endlosen Shoutings, aber hier kann ich durchaus mal eine Ausnahme machen.
Die Jungs kommen aus dem pittoresken Mönchengladbach (VfL BORUSSIA!) – entgegen meiner Erwartungen. Vorab macht man sich hier und da so seine Gedanken über eine Band, ohne vorher Bandinformationen oder sonstiges im Internet zu recherchieren. Erster Gedanke war eine eher schwedisch-dänische Verortung. Warum? Keine Ahnung. Sagte mir mein Bauchgefühl. Mein Bauch hatte unrecht. Weiß ich nun auch besser.
Never Back Downs selbstbetiteltes Album, auf Circular Wave herausgekommen, schlägt auf jeden Fall ordentliche Wellen, die so brachial daher kommen, wie eine durch starke Winde losgelöste Welle, die sich gleich in Richtung Strand auf den Weg macht um über alles hinweg zu rollen, was nicht auf einer sicheren Anhöhe steht. Never Back Down machen ordentlich Alarm mit ihrem Metalcore. Aber nicht nur, denn sie verirren sich in einen Genrepotpourri, der sich aus Metalcore, einsetzenden Electroparts und auch Rap-Einlagen zusammen setzt. Ist nicht unbedingt die Mischung, die man erwartet, aber was haben wir nicht auch schon von Electric Callboy hören dürfen, die ja in etwa das selbe Programm fahren.
Garniert wird das Album außerdem mit ansprechenden Kollaborationen mit zum Beispiel Chaosbay, einer weiteren aufstrebenden deutschen Metalcore-Band, die in “Singularity” mitmischen, oder Tyler Tate von Hollow Front, der seinen Teil in “Sleepwalking” beiträgt und dem Song nochmal einen anderen Touch verleiht. Eine dritte und vierte Kollaboration bieten Never Back Down in “Paradox” mit Cabal und mit Half Me in “One By One”.
Ich bin froh nicht vorab in irgendwelche Reviews reingeschaut zu haben, die es von den vorherigen Alben gab. Ein eher durchmischtes Fazit der ersten beiden Alben. Aber ich kann, denke ich, mit Fug und Recht behaupten, das “Never Back Down” ein starkes drittes Album ist, womit es sich die Band redlich verdient hat mehr Gehör zu finden um vielleicht auch nächstes Jahr bei Festivals wie dem Rock am Ring, Rock im Park oder Festivals mit ähnlicher Genreauswahl zu spielen!
Einzig das Coverbild finde ich irgendwie unpassend und hätte wohl besser zu einer Ambient-Band gepasst. Aber ich kann da auch gerne drüber hinweg sehen, so lange die Musik passt!
Wer das Album erwerben möchte, kann seine Moneten hier ausgeben.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!