Dem Namen nach, bin ich ja geneigt die Band Nix & The Nothings direkt irgendwo in Deutschland zu verorten aber weit gefehlt, die fünf Musiker*innen die mit “Here Goes Nothing” auf Apollon ihr Debut veröffentlichten, kommen tatsächlich aus Norwegen. Genauer gesagt aus Bergen. Da hätte ich jetzt auch nicht unbedingt eine Keimzelle für Garage-Rock vermutet, aber hey, ich lerne ja gerne dazu!
Und was machen diese Nix & The Nothings so?
Wunderbares Garagen-Geschrabbel in The Morlocks oder auch The Jackets Manier!
Da wackelt der Kopf von ganz alleine und ohne Anstrengung ab Song 1 munter vor sich hin.
Wie es sich für eine ordentliche Garage-Aufnahme gehört, muss alles etwas Übersteuern, in “Fall” von Nix & The Nothings hier hauptsächlich der Bass – der mir ordentlich den Schmalz aus den Ohren wummert. Tut bissle weh, is bissle geil, also genau richtig.
Auf ihrem ersten Album präsentieren die fünf allerfeinsten Garagen-Rock der klingt, als hätte man The Monks ins Jahr 2022 gebeamt, ihnen was ins Getränk gemischt und ihnen erklärt, wie die Zerre an den Amps richtig funktioniert. 10 Songs auf 35min Spielzeit, die das Garage-Herz höher schlagen lassen.
Der erste Song der A Seite kommt recht gemütlich daher, aber die fünf Norweger*innen täuschen hier nur geschickt an, um ab Song Nummer zwei mit ordentlich Gas vorbei zu ziehen.
Treibendes, sattes Drumming, Gitarren aus denen der Fuzz nur so heraussprudelt, ein Bass, der durch die Decke das Porzellan meiner Nachbarn im Küchenschrank zertrümmert und wunderbar wilder Gesang oder eher Geschrei. Dazu an der einen oder anderen Stelle, wie sich das bei so Musik gehört, noch etwas Orgel und Chöre – ganz wunderbar. Ein Träumchen.
Ich hab nur einen Song gehört, bevor ich mich für die Review gemeldet habe und ich bereue nichts! Nix & The Nothings liefern ab. Ohne wenn und aber. Klar, jetzt kann wer kommen und sagen “jA aBEr DaS kLInGT wIE, dA Is GaR nIX EiGEneS…” Bla bla ey, a) muss das überhaupt nicht immer sein, b) wer sagt dass das der Anspruch ist c) jede Band bringt irgendwas eigenes mit und wenn es nur die Lyrics sind. Außer es handelt sich um ne Coverband, klar.
Ich weiß nicht, ob ich das jetzt nochmal explizit zusammenfassen muss aber ich mach’s trotzdem: “Here Goes Nothing” von Nix & The Nothings ist ein tolles Debut einer Band, von der ich hoffe in regelmäßigen Abständen mehr zu hören und gehört für mich auch zu den Überraschungen dieses Jahr. Kommt auf meine Live-anschau-Liste. Nicht nur musikalisch haben die fünf hier meiner Meinung nach alles richtig gemacht, auch die Platte (gibt’s in Limited weiß oder regulär schwarz) und das Artwork passen ganz hervorragend in die Garagen-Ecke. Wenn ihr auf Morlocks, Black Lips oder Jay Reatard steht, dann hört unbedingt rein oder kauft das Ding direkt via Bandcamp (Sowas hilft den Bands in der Regel übringens am meisten) oder halt z.B. bei HHV.
Catch them live if u can!