Was für ein geiles thrashiges Metalbrett! Das war die erste Reaktion, als ich in die mittlerweile 7te Platte, der in der Mitte der 90er in Norwegen gegründeten Band, Nocturnal Breed reingehört habe. Das können die ja im Norden durchaus, Metal. Und wenn es dann noch als Blackend Thrash Metal beschrieben wird… also zack. Her damit!
Schon beim auspacken aus dem Versandkarton wird die Platte ihrer Beschreibung durchaus gerecht. Herrlich finsteres Artwork was mir da entgegenspringt, so wie man sich das bei der Art von Musik wünscht. Und in dem Gatefold-Cover, welches beim Aufklappen Texte sowie Bilder beinhaltet, ist dann das als transparent rote beschriebene Vinyl enthalten, was bei mir allerdings auch nach der 10ten genauen Betrachtung und in helles Licht halten immer noch wie eine normale schwarze Scheibe wirkt. Aber sei es drum, schwarz ist mindestens genauso gut!
Nach der üblichen, fast schon kleinlichen Betrachtung des Artworks lege ich also die am 26. Juni, über Dark Essence Records erschienene Platte auf den Plattenteller und lausche dem ersten Lied: Carry the Beast. Das erste Lied des Albums startet mit finsteren Klängen und einer Stimme die zu uns spricht.
In mir macht sich eine freudige Erwartung breit, gleich knallts mir meine Heimanlage um die Ohren und sorgt für Unmut bei meinen Nachbarn. Nach 2 Minuten in Carry the Beast werde ich langsam ungeduldig, zumindest sind jetzt schon ein paar Gitarrenklänge zu erkennen. Nach 3 Minuten weicht die Ungeduld langsam einer, ich muss es leider so sagen, Langeweile. Als das Intro nach 5 (!) Minuten und 9 Sekunden zu Ende ist hat mich die Platte bereits ein erstes Mal verloren.
Die freudige Erwartung ist irgendwie einer Art Gleichgültigkeit gewichen. Wenigstens geht es jetzt in Thrash Metal Hate Saw (ja das Lied heißt wirklich so!) endlich zur Sache. Fette Gitarren geben den Ton an und als das Schlagzeug einsetzt und die Double-Base mein Wohnzimmer zum vibrieren bringt, bin ich langsam wieder etwas versöhnlich, das ist gerade nochmal gut gegangen. Allerdings verlieren mich Nocturnal Breed auch hier nach einer Weile wieder, irgendwie wirkt das Alles zu unrund, ist nicht so wirklich geil abgemischt und wirkt in Summe leider ziemlich matschig. Die nächsten beiden Stücke gehen in Summe jeweils 8 Minuten und alles in allem spielt sich das nicht fest bei mir. Als die A-Seite durchgelaufen ist, bemerke ich, dass ich die B-Seite eigentlich fast gar nicht hören muss, mache es aber trotzdem.
Und das erste Lied der B-Seite heißt Atomic Cruiser und irgendwie erlebe ich gerade ein Rendezvous oder wie das heißt wenn man das Gefühl hat, das schonmal erlebt zu haben. Atomic Cruiser ist mit seinen 5 Minuten und 31 Sekunden wieder eine Art Intro. Spätestens jetzt stellt sich bei mir Enttäuschung ein und hält sich leider auch über die restliche Spielzeit.
Fazit:
Für richtige hart eingeschworene Fans von Nocturnal Breed oder den Musikrichtungen ist Carry the Beast bestimmt eine wirklich schöne Sache, mich hat die Platte leider nicht gecatcht. Was mit hohen Erwartungen und einer gewissen Vorfreude angefangen hat, wurde in Summe leider zu einer Enttäuschung für mich.
Wer sich aber gerne selbst ein Urteil bilden möchte kann Carry the Beast am besten direkt Hier! bestellen oder schaut mal beim Plattenhändler seines Vertrauens.