Schon wieder ein neues Album von Oiro. Die einzigen Mofapunks aus Düsseldorf haben einen Drumcomputer, einen Gitarristen, einen Sänger und einen Bassisten. Das reicht, um nach „Coole Narben“ in 2022 und „Mahnstufe X“ in 2020 dieses Jahr also – im Zweijahres-Rhythmus – die nächsten 10 Smashhits rauszuhauen.
Und den entsprechend kommentierten Text möchte ich euch nicht vorenthalten. Für einen gute Platte ist es nie zu spät!
Auch hier gab es zuerst ein Tape, in Gold, bei Raccoone Records, etwa zwei Monate später dann die Platte via Majorlabel.
Sie ist neon-pink und der Mensch auf dem Cover sieht aus wie ein Jäger. So ein cooler, mit Kippe im Gesicht. Ist doch irgendwie voll old-school, nicht? Jedenfalls sind Einschußlöcher um ihn herum und einer ging wohl (so circa) in die Schulter.
Also: „Ratatatata“, das sind nicht einfach schnell runtergelederte Songs, weil Drumcomputer, nein, Jonny Bauer hat einfach viel zu erzählen. Und wer Oiro liebt, der/die liebt die wegen dieser ganzen Texte.
Da könnte man sich einiges auf ein T-Shirt drucken!
Die Platte ist recht simpel gehalten. Auf der Rückseite sind die Texte abgedruckt. Was ich gut finde, Minimalismus ist ne feine Sache, auf der andern Seite liebe ich halt auch schön gestaltete Printerzeugnisse!
Der erste Song auf der neuen Platte ist „Monster und Mutanten“, unwillkürlich muss ich an den Film „Waterworld“ denken. Hat aber nichts miteinander zu tun.
„Handgranate“ ist wohl keine Reminiszenz an den gleichnamigen Song von Hammerhead aus den 1990ern. Man kann fast sagen, Oiro sind die deutschen Sleaford Mods, so minimalistisch ist der Song angelegt.
Den recht spärlichen Infos auf der Platte ist allerdings zu entnehmen, dass Tobias Scheiße, seineszeichens Sänger der erwähnten Band, den Chor übernommen hat. Ricaletto, Zeichner und Sänger einer Punkband, singt mit ihm gemeinsam.
„Alte Welt“ eine kleine Motivationshilfe für die Couch-Potatoes. „Du weißt wo du uns finden kannst, auf dem Konzert wo die Bands auf dem Boden spielen und alle in der ersten Reihe stehen“.
Den Text von „Handschellen“ (nicht zu verwechseln mit „Handgranate“) habe ich euch mal in die Fotos gepackt.
Die Lyrics wirken kryptisch, sind sie aber gar nicht so.
Und wenn ihr Jonny Bauer mal als Gesprächspartner erleben wollt, bei dem echt „was kommt“ und nicht nur Blabla zur neuen Platte, dann klickt mal hier.
Damit hätte die Platte schließen können, tut sie aber nicht. Nein, es gibt „Wir drucken unser eigenes Geld“ noch obendrauf.
Düsseldorf ist übrigens, laut Aussage von Oiro, eine Stadt aus der einige sehr gute Punkbands kommen, aber auch einige schlechte. Mit diesem nicht ganz ironiefreien Satz entlasse ich euch ins Musikuniversum um Düsseldorf herum.
Platte kaufen beim Majorlabel oder im Fachhandel. Oder bei Bandcamp.