Das bereits dritte Album der Band Pabst aus Berlin hört auf den Namen “Crushed By The Weight Of The World” und ist der Nachfolger des beachtlichen Zweitwerks namens “Deuce Ex Machina“, das vor über zwei Jahren erschien und auch schon von den Keksis rezensiert wurde. Damals ist das Album in der Musiklandschaft eingeschlagen wie sonst was. Auch unser damaliger Rezensent war voll zufrieden und hätte wahrscheinlich gerne das neue Album “Crushed By The Weight Of The World” ebenfalls in seiner Sammlung der zu rezensierenden Alben gehabt. Nun, nun wurde mir die Ehre zu Teil. Und was soll ich sagen?
Pabst ist wahrhaftig wieder ein Meisterwerk gelungen. Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich Pabst erst so wirklich mit diesem Album auf mein musikalisches Radar geschoben habe. Ich kannte sie immer vom Namen her, flogen aber musikalisch dann doch unter meinem Radar hindurch, was sich hiermit durchaus geändert hat.
Schon “Dead Ahead” zeigt, dass sie mit ihren verzogen klingenden Gitarren und punkähnlicher Härte die Band ist, die eine der heißesten deutschen Exporte sind, die wir hierzulande derzeit haben. Mit “Mercy Stroke” demonstrieren Pabst einen hyperaktiven Indie-Fuzz-Knallkörper, der durch die Decke geht, die Ohren zum Glühen bringt und mal eben den Verstand durcheinanderwabbelt.
Es knallt aber nicht nur, denn auf dem Album werden auch mal angenehmere Töne angeschlagen. Soll nicht heißen, dass ich es schlecht finde ein ganzes Album nur diese sogenannten “hyperaktiven Knallkörper” zu hören. Ich bin auch ein Freund leiserer Töne, die bei “No Future? No thanks” zu hören sind. Hier und bei “Locker Room” könnte man auch eine End-Neunziger/Anfang 2000er Indie-Brit-Pop-Band vermuten.
Pabst geben eine perfekte Mischung zwischen Laut und Leise und lassen ihre Instrumente nie ins Extreme abgleiten. Damit meine ich, dass ich ihre Experimentierfreudigkeit mit bspw. verzerrten Gitarren sehr zu schätzen weiß, es aber auch meinetwegen nicht mehr sein müsste. Hier haben sie aus meiner Sicht ein gutes Gleichgewicht gefunden.
Thematisch dreht sich auf “Crushed By The Weight Of The World” alles um (ihre?) die gebeutelte Jugend, dem Dasein eines Einzelgängers, die Pandemie. Alle drei der Band Pabst können Texte schreiben. Und das Trio hat sich irgendwann irgendwie darauf eingelassen, die Texte und die Musik zu diesem einen Werk zusammenzufügen. Und das ist ihnen gelungen.
Ich freue mich schon sehr sie im Vorprogramm von Billy Talents “Crisis of Faith” – Tour sehen zu können. Wer Pabst neben den Großen Billy Talent und Frank Turner mit seinen Sleeping Souls sehen will, kann dies zwischen Ende November und Mitte Dezember tun. Hier gibt es die Termine und Karten.
Erwerben könnt ihr das Album auf diversen Kanälen. Zum Beispiel bei der Band direkt, über Love Your Artist, bei JPC und bei eurem Plattenladen des Vertrauens! Leider ist kein Download-Code enthalten, um die Platte in ihrer Gänze auch mal fernab der CD und des Vinyl zu hören.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!