Bereits im November 2023 erschien das bemerkenswerte und selbst betitelte Debüt der Berliner Indie-Künstlerin Pano. Was vor Jahren mit einer Aktion Fynn Kliemanns zu seiner damaligen Veröffentlichung „Pop“ eine größere Reichweite erlangte (damals ging von jeder physischen Bestellung von „Pop“ 1Euro in die Unterstützung neuer Künstler – Pano erhielt damals die meisten Stimmen und damit ein gutes Startkapital), mündet nun in einem wunderbaren Debüt.
„Let`s Go“ eröffnet die Platte dynamisch mit treibendem Beat, flirrender Leadgitarre und feinem Arrangement. Das folgende „Clouds“ wird zu Beginn von einem Banjo, welches auch den die Melodie vorgibt. Im Verlauf schmücken Piano, Glockenspiel, und nicht zuletzt ein mehrstimmiger Gesang, den Song zu einem kleinen Hit aus. „Dreamlands“ beginnt sehr bedächtig, nur begleitet von einer gezupften Gitarre und der warmen Stimme Panos, erhält dann im Verlauf durch Sounds und Backings mehr Tiefe und macht seinem Titel alle Ehre. „Hang In“ kommt dann mit einem aufdringlich eingängigen laid-back Vibe aus den Boxen, der seines Gleichen sucht und ein Highlight der Platte abbildet. „Run“ wird von warmen Rhodes Akkorden eingeleitet und dabei dezent von der Gitarre flankiert, um dann zum Ende in einem wunderbaren Schlusspart zu münden ohne wirklich auszubrechen.
Pano hat mit ihrem Debüt ein starkes und zetilos wirkendes Stück Musik veröffentlicht, welches voller Melancholie aber auch Hoffnung aus den Boxen ertönt. Die Vielfalt in ihren Songs zwischen getriebenem Indie mit Bandbesetzung und den zerbrechlichen Stücken mit reduzierter Instrumentierung fließt zu einer stimmigen und sehr hörenswerten LP zusammen.
In bester DIY-Manier ist die schwarze Vinyl ausschließlich über den Shop der Künstlerin zu erwerben. Nach dem Genuss der Platte sollte man nochmal das übrige Schaffen Panos auf den gängigen Streamern zu Ohren führen. Hier wartet u.a. mit „Oceans“ ein lupenreiner Hit, der von den Indie-Discos nur noch nicht entdeckt wurde.