Lässig wabert die letzte Rauchwolke in Zeitlupe gegen die Zimmerdecke, im Hintergrund dudelt “Comic Comics” von den finnischen Permant Clear Light. Der süße Geruch verschweigt nicht, was hier passiert ist. Und, weil es so geil ist, noch eine Runde. Das 180g schwere, auf 500 Stück in minzgrün limitierte Vinyl umgedreht und weiter geht die Reise ins Grüne, denn das Albumcover ist vorwiegend grün und das Vinyl wie gesagt minzgrün. Aber Grün steht ja generell für “Vorwärts”, “Bewegung”, “Go!” und viele andere positive Bedeutungen im alltäglichen Leben. Ich sag ja immer: “Grün gehört nicht auf die Wiese – Grün gehört auf die Ampel!” Aber in diesem Fall des finnischen Trios Permanent Clear Light mache ich eine Ausnahme. Grüne Wiese ist perfekt für einen “Green Day” mit dieser Beschallung.
Soviel zur Vorrede, jetzt machen wir mal Vinyl-Pacaccio und schauen uns das Werk mal näher an. Laut Presse ist es der Nachfolger des 2014er Debüts “Beyond These Things” und wird als psychedelischer Meilenstein gefeiert, den kein geringerer als Krautrocklegende EROC produziert hat. Herausgekommen sind neun Tracks mit einen gesamten Spieldauer von etwa 44 Minuten. Tracklänge pendelt zwischen drei und neun Minuten.
Was mir sofort als altem OASIS-Fan der ersten Sekunden auffällt, hier imitiert jemand den Liam Gallagher. Sänger Matti Laitinen dehnt die Vokale hierbei gefährlich, wie eben der Oasis-Singer. Und ein wenig, nur ein wenig, scheint der gesamte musikalische Ansatz ein wenig Referenzen an den Britpop zu haben.
Aber keine Angst, sonst stehen stilgerechte und in der richtigen Dosis Fuzzgitarren, tragende Melotrone und viele weitere, den arrangementtechnischen Standpunkt deutlich aufwertende Spielereien jederzeit zur Verfügung. Und man höre und staune, es gibt sogar einen Song mit Single-Potential: “This Quiet Smiling Man” oder “Corneville Skyline”. Der Wahrheit halber sei aber gesagt, dass diese 7inch kompatiblen Songs im deutlichen Kontrast zu den teilweise krautigen Longtimern “Maurice N’est Pas La‘, instrumentalen Songs wie “Iris Murray‘” oder gar dezentem Jazzrock “Salmiac” stehen. Schaut man über alle Songs von “Cosmic Comics” drüber, kann man sich schon wie auf einer Blumenwiese gebettet fühlen. Manchmal meinen es Permanent Clear Light mit ihren Harmonien und mehrstimmigen Vocals so gut, dass man auf der Zuckerwatte-Skala von eins bis zehn sofort eine Zwölf vergibt.
Fazit: der nordische Psychedelic-Rock bringt Fun, Fuzz-Gitarren und fucking böse Vocals ins Ohr, die richtig steil gehen! Dazu ist fast jeder Song ein Ohrwurm. Wer jemals geglaubt hat, Donaudampfschifffahrtskapitän wäre ein erstrebenswerter Beruf, ist hier richtig. Diese Tagträumer werden es genießen, der Rest muss es einfach mal versuchen in diesen grünen Dschungel abzutauchen. Aber in jedem Fall, eine echte Empfehlung und hier und hier zu beziehen:
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |