Völlig untypisch erschien im April dieses Jahres bei den Porno-Punks in Wurzen eine Post-Punk-Platte. Okay, na gut… erwischt. Das war bereits das zweite Mal, dass die Wurzener dieses Genre unter das bunte Volk streuen.
Die Rede ist hier von der Band PROTO aus Ba-Wü. Sind das jetzt nun alles Schwaben oder Badenser oder ist das völlig egal? Fragen über Fragen..
Diesen 12 Zoller vollgepackt mit 6 Titeln plus Intro gibts 300x in CLEAR!! Nicht schwarz, sondern clear! Also, wenn das mal nichts ist.
Die 4 Kerle sind im Südwesten der BRD beheimatet und allesamt keine Unbekannten mehr.
Ihr erkennt auf dem beiliegenden Poster in A2, schöne Idee übrigens, 75% der Drinking Squad sowie Valentin, der Gewohnheitstrinker. Neben einer kleinen Fotostrecke der Musikanten gibts noch die Texte zu lesen und auf der Rückseite das Logo. Dieser Schnickschnack gefällt mir gut.
Und da soll mal wer sagen, dass alle Schwarzwäldler:innen geizig sind 😉
Dort unten geht es in Sachen Musik wohl nahezu inzestuös zu. Zumindest sind im Sektor Punkrock die Musiker:innen allesamt miteinander bekannt/bekumpelt/whatever. Und wie auch hier, raufen sich paar Leute zusammen, die schon in Band X musizier(t)en und gründen etwas Neues. Schon schön, muss ich sagen. Und dann unterscheiden die sich auch noch voneinander!
Brutal Bravo klingen ja anders als Gewohnheitstrinker und Drinking Squad wiederum anders als The Lads klangen. Und PROTO klingen gar ganz anders, als die bisher genannten. Irre!
Zugegeben, ich musste erstmal die „Definition“ von Post-Punk in Erfahrung bringen und kann dies so unterschreiben, wenn ich so zusammenfasse, dass es weniger aggressiv & gleichzeitig experimenteller gespielt ist. Wird definitiv nicht meine Kanne Bier, aber das ist auch okay.
Wie auch bei der Platte von Drinking Squad wurde auch hier die Langspielplatte von PROTO vom Gitarristen Simon aufgenommen und abgemischt. Das hat er einfach mal drauf! Ganz großes Tennis.
Eher kleineres Tennis ist die Musik für mich. Ich werde auch nach einigen Drehungen auf dem Plattenteller nicht warm mit diesem dunklen, wavigen Sound. Das ist einfach nicht Mainz und meins schon gar nicht. Jedoch passt das gut zum in grau gehaltenen Cover. Somit ist das Gesamtwerk komplett stimmig.
Qualitativ müssen sich PROTO nicht hinter Bands wie Molchat Doma, Joy Division, Killing Joke oder The Fall verstecken.
Holt euch die Scheibe, solang es diese noch geben wird, hier bei Contra Records.
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