Für die Keks-Leser erstmal eine kleine Zusammenfassung deines Schaffens: du machst außer dem SBÄM Festival in Linz (Österreich) auch noch ein Label, machst Artwork für Platten und Skateboards. Inwzischen hat sich die ganze Idee aber potentiert, es gibt ein Label SBÄM, einen Youtubechannel und und und. Zu diesem Interview haben wir uns aber spontan verabredet, wegen des am kommenden Wochenende stattfindenden SBÄMoween-Festivals. Auf den Fotos des letztes Festivals von Fotograf Christoph Seeb eingefangen, kann man die Atmosphäre geradzu riechen!
Soweit ich weiß, hast du mit Artwork angefangen und machst seit 2016 das SBÄM Festival. Wie kam dir die Idee dazu?
Ja, es hat alles 2015 mit Artworks angefangen. Genauer gesagt mit einem Contest für ein Tour-Poster und Merch für Joey Capes Australientour. Kurz darauf habe ich dann auch angefangen, Shows in Linz zu veranstalten. Die Idee für das Festival war aber eigentlich schon immer da. Es gibt ja nichts Schöneres, als sich sein eigenes Line-Up zusammenstellen zu können. Das erste SBÄM Fest fand 2017 statt. Und dann ging es erst richtig los …
“Das SBÄMoween gibt finales Lineup” bekannt ist die Meldung, die gerade durch alle Musikgazetten geht. Du hast einige (Head)Liner gebucht, wie SNUFF, KRANG, aber auch ZSK, ebenso die österreichische Band MISSSTAND im Line-Up. Wieso gibt es diese Herbstausgabe des sonst im Sommer stattfindenden Festivals?
Das SBÄMoween 2021 ist eine Edition mit rein europäischen Bands. Das ist natürlich Covid-19 geschuldet, aber gleichzeitig schafft es auch die Möglichkeit, europäischen Acts eine Bühne zu bieten. Die Idee für das SBÄMoween existierte eigentlich schon seit 2020, wurde aber durch die Pandemie verschoben. Also gibt es jetzt 2021 einen ersten Vorgeschmack auf die zukünftige SBÄMoween-Reihe. Der Plan ist eine Sommer- (SBÄM Fest) und eine Herbst-Edition (SBÄMoween) zu veranstalten.
So ein Line-Up an einem Tag durchzuziehen ist ganz schön aufwendig. Wie organisiert ihr euch unter diesen Bedingungen? Habt ihr 2G oder darf man in Österreich inzwischen wieder ohne Abstand und Maske auf Konzerte?
Wir sind das schon gewohnt – alle meine Festivals haben zwischen 12-17 Bands pro Tag. Dafür werde ich auch von meinem Team ständig (wegen des enormen Planungsaufwands) verflucht 😉 Tja, es ist eben schwierig, wenn es so viele gute Acts gibt. Wir haben natürlich ein strenges Präventionskonzept und es gelten alle für das Bundesland Oberösterreich vorgegeben Regel – derzeit 3G. Masken sind nicht verpflichtend – und natürlich darf und soll getanzt und gemosht werden.
Du hast doch sicherlich auch wegen der Corona-Auflagen in Österreich dein Festival pausieren müssen. Wie hast du die Zeit ohne Konzerte rumgebracht?
Das war wirklich eine schwierige Zeit. Ich persönlich hätte ja nie damit gerechnet, dass wir einmal eine Pandemie erleben werden bzw. habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht. Also war das natürlich ein riesiger Schock. Aber wir haben dann einfach versucht, das Beste daraus zu machen (Online-Festivals, voller Fokus auf SBÄM Records, usw.) und ich finde, wir kommen derzeit ganz gut und gestärkt durch diese Ausnahmesituation.
Online Festival klingt nach sehr viel Aufwand, wenigen Zuschauern und keinen Eintrittseinnahmen. Wie habt ihr das gelöst?
Bis zu einem gewissen Grad ist es so wie bei Festivals mit Publikum. Du suchst nach einem guten Line-Up, quatscht mit Bands, versuchst einen passenden Timetable zu finden, usw. Das war auch teilweise ziemlich stressig, aber wie du schon richtig erwähnt hast – es gibt keine Eintrittseinnahmen. Die Online-Festivals waren dazu da, den Leuten eine Plattform mit Live-Musik zu bieten, bevor es wieder mit Publikum losgeht. Wir wollten den Live-Spirit zumindest auf diese Weise aufrechterhalten. Wir haben dabei nichts verdient – für uns stand der Spaß und der Support der Szene im Vordergrund.
Für den Sommer 2022 sind bereits MILLENCOLIN, THE BOUNCING SOULS, A WILHELM SCREAM, NO FUN AT ALL und MAKE WAR angekündigt. Das ist ein wahrlich hochkarätiges Line-Up! Vermutlich holen nächstes Jahr so einige nach, was die letzten zwei Jahre eben nicht ging.
Ja, das Line-Up für 2022 wird ein richtiger Knaller! Neben den Genannten spielen auch Descendents, Donots, Bombshell Rocks, Get Dead, Red City Radio und viele mehr. Nicht zu vergessen: Wir haben einige Bands noch gar nicht announced – vor allem die drei Headliner des Festivals. Neben der Musik wird es 2022 auch weitere coole Neuheiten geben, wie z.B. eine Dokumentation, SBÄM Talks, Skateboard Contests, Ausstellungen und vieles mehr. Ich will noch nicht zu viel verraten …
Vow, ich bin gespannt auf die drei Headliner!
Hast du inzwischen selbst wieder ein Konzert besucht? Wie hat sich das angefühlt?
Ja, ich habe mittlerweile schon wieder einige Konzerte besucht – und es war wunderschön! Ich habe die Live-Erfahrung, das kollektive Abgehen und sogar die seltsame Geruchsmischung aus Alkohol, Schweiß und Rauch echt vermisst.
Hast du vor, noch länger dieses Festival zu machen? Jedes Jahr noch etwas größer oder hast du dir selbst ein Limit gesetzt, bei dem du bspw. sagst, mehr Zuschauer gehen nicht mehr; oder mehr Tage?
Natürlich! Wir haben noch sehr viel vor und stehen gerade erst am Anfang! Bis zu 8.000 Besucher*innen pro Tag – das ist ein Ziel, wo wir hinwollen. Vielleicht auch mehr Tage – who knows …
Es gibt noch so einige Fragen mehr, wir sollten uns auf ein längeres Interview verabreden. Eventuell für das nächste SBÄM-Festival in 2022!
Dann wünsche ich weiterhin viel Erfolg und danke dir für dieses Interview, Stefan!
TICKETS gibt bei OEticket oder eventim
30.10. Alter Schlachthof in Wels (Ö)