Meine Güte… Ich kann’s ja selbst schon nicht mehr hören und/oder lesen, aber ich geh nun mal wirklich ab, wenn mir eine Platte vorliegt, die ein durchdachtes optisches Konzept besitzt. Und das, was mir da gerade vorliegt, ist mindestens Champions League, wenn nicht sogar noch mehr.
Aber zurück auf Anfang.
Mir liegt die erste LP von den aus Stuttgart stammenden Snackwolf vor. Lunch Breakdown hat das 14 Titel schwere und rund 30 Minuten lange erste Werk auf 12-Zoll zum Titel. Veröffentlicht wurde das Album am 01.12. des vergangenen Jahres über 30 Kilo Fieber Records.
Zugegeben, als die Platte in die Redaktion flatterte, war das der erste Berührungspunkt mit dem Bandnamen Snackwolf. Und auch dann hab ich mich erst mal weniger mit der Musik auseinandergesetzt. Die Entscheidung, die Platte besprechen zu wollen, fiel allein aufgrund der beschriebenen Musikrichtung und des unfassbar geilen Cover-Artworks. Da kommt eine Band um die Ecke, nennt sich Snackwolf und das Cover ihres ersten 12-Zollers ziert ein Wolf hinter einem Snack-Automaten vor welchem Rotkäppchen steht und dann heißt die Platte auch noch Lunch Breakdown. Wie sehr soll ihr innerer Monk zufrieden gestellt werden? JAAAA!
Damit aber nicht genug, denn das geht so fantastisch weiter. Auf der Rückseite sehen wir dann den Inhalt des Lunch Breakdown und des Snack-Automaten. Hat mich weggepustet. Auf jeder Snack-Verpackung steht ein Titel, unterlegt wird das ganze mit pinken und blauen Nummern jeweils für A- und B-Seite. Dann kommen wir direkt zum Vinyl. Die Farbe und das grüne Splatter erinnern stark an das innere eines quietsch-süßen BonBon und A- und B-Seite sind dann mit einem pinken und blauen Donut gekennzeichnet. Ich schreibe mich hier gerade in Rage und liege zitternd und befriedigt auf dem Boden neben meinem Plattenspieler. Aber nicht nur optisch wissen Snackwolf zu überzeugen:
Den Anfang macht Why are We Here? und startet mit einem “I hate it here” und bereits nach dem etwa 30-sekündigen Instrumental-Intro ist mir bewusst, dass ich in den folgenden 30 Minuten nichts hassen werde. Wunderbare treibende Gitarren, schneller Beat, hier und da unterstützt eine Bass-Melodie, ein melodischer Gesang – alles was ich zum Leben brauche.
So geht es auf Lunch Breakdown auch erstmal weiter, mit den folgenden Titeln stellt sich eine gewisse Zufriedenheit ein. Hier darf ich wohl keinen Verriss erwarten – schön!
Und dann kommt der fünfte Titel des Albums und lässt mich aufhorchen. Snackwolf präsentiert mir Drown und zieht mir mit dem ersten Ton des Titels kräftig am Ohr. Für mich ein absolutes Highlight des Albums. Spätestens jetzt wird mir klar, optisch spielt man in der Champions League – musikalisch schafft man es mindestens in die Qualifikation für selbige.
Für mich ist es schon immer ein Rätsel, warum wir immer über die nationale musikalische Grenze, schauen bevor wir die Bands in unserem Land entdeckt haben? Snackwolf eine Support Band Forever? Da sag ich – Never!
Die B-Seite startet dann mit dem zweiten richtigen Highlight für mich auf dem Album. Falling Apart gehört zu den schnellsten und treibendsten Nummern des Albums und ich bekomme einen kleinen Hardcore-Vibe, wie ich ihn von Bands wie H2O bekomme.
Weitere Titel die ich meinem besten Freund empfehlen würde sind z.B. Dictatorship Retirement Camp oder Brothers.
Fazit:
Snackwolf sorgen mit Lunch Breakdown dafür, dass ich den Bandnamen garantiert so schnell nicht vergessen werde. Sie spielen einen Punkrock wie wir ihn alle aus den Staaten lieben. Also, nicht lange überlegen und schnell eine Kopie am besten direkt Hier! über das Label ordern.