Schon mal Punkrock aus Peru gehört? Nein? Ich auch nicht! Genauer gesagt sogar Melodic Hardcore Punk. Denn genau das ist es, was Unidad 4 aus Cajamarca spielen. Unidad 4 ist eine 4-köpfige Kapelle, die so bereits seit dem Jahr 1997 existieren und musizieren. Das ist eine ziemlich lange Zeit, dennoch ist mir der Name noch nie begegnet – nicht einmal in einem nerdigen Fachsimpel-Gespräch. Da kann ich jetzt vermutlich mit auftrumpfen, nachdem ich mir das neue Album der Peruaner, Atemporal, anhören und besprechen durfte.
Über die Diskografie von Unidad 4 konnte ich leider wenig rausfinden. Ich hätte euch gern erzählt, die wievielte Veröffentlichung das neue Werk darstellt. Vermutlich nicht die erste bei über 25 Jahren Bandbestehen.
Veröffentlicht wurde Atemporal über das Label Passion Means Struggle und wird international vertrieben, was dazu führt, das in Summe 7 Labels an der Veröffentlichung beteiligt sind. Die alle aufzuzählen, würde meiner Meinung nach den Rahmen sprengen. Zu erwerben ist das Werk von Unidad 4 in schlichtem Schwarz und in einem, zum schicken Artwork passenden, Türkis. Neben einigen Aufklebern verlässt dann auch ein Textblatt das Innenleben des Covers, auf welchem sich die spanischen Texte befinden. Perfekt für Menschen, die der spanischen Sprache nicht mächtig sind und sich so über ein paar Übersetzungshelfer ein paar Textfetzen zusammenreimen können.
Atemporal ist 10 Titel schwer. 7 davon sind im Studio entstanden, die letzten 3 Titel sind Live-Mitschnitte des 25-jährigen Jubiläumskonzert.
Musikalisch wissen Unidad 4 auf Atemporal definitiv zu überzeugen. Der Mix aus Hardcore, schnellem Punkrock und gelegentlichen, fast poppigen, Klängen, setzt sich tief im Gehör fest und weiß zu überzeugen. Auffällig ist, dass Unidad 4 in den ersten 7 Titeln immer mehr an Wucht verlieren. Das sorgt bei mir leider ein wenig dafür, dass sie mich beim Durchhören des Albums ein wenig verlieren. Hier wäre ein besserer Mix aus den schnellen Titeln und den langsameren Titeln, welche nicht weniger gut sind, ratsam gewesen.
Highlight des Albums ist der Titel Regresar, da er die 3 Einflüsse (Melodie, Hardcore, Punk) perfekt verbindet.
Die 3 Live-Mitschnitte sorgen dann nochmal für ein wenig Schwung und beweisen eindrucksvoll, welche Kraft Unidad 4 entwickeln können. Die Kraft der Mitschnitte fehlt mir bei den ersten 7 Titeln ein wenig.
Fazit:
Nun klingt das alles schlechter als es eigentlich ist. Unidad 4 überzeugen mich mit ihrem neuen Album Atemporal, wenn ich aber frühere Werke der Peruaner durchstöber, wirkt ihr neuestes Werk für mich wie eines der Schwächeren. Ich hatte trotzdem Spaß beim Hören und bin um eine Südamerikanische Punkrockerfahrung reicher!
Käuflich erwerben können Neugierige das Album übrigens am besten direkt Hier!