Ein R&B Album. Das gefällt mir gut. Ein R&B-Album im Allgemeinen und dieses hier im speziellen. Die Rede ist von „Like Neptune“ von Son Little.
Um ehrlich zu sein ist es schwierig eine Review über diese Platte zu schreiben. Ich habe keinen Bock mich an den Küchentisch zu setzen, fordern mich doch die ersten Tracks wie „drummer“ und „6AM“ und deren Rhythmus absolut zum Tanzen auf.
Die folgenden Tracks wie „bend ur ear“ oder „inside out“ sind ruhiger und dunkler. Alle Songs jedoch ungemein stimmungsvoll, was wohl in erster Linie der Stimme Aaron Livingston aka Son Little geschuldet ist. Spätestens beim letzten Song der A-Seite „Didn’t Mean a Thing“ wünscht man sich, nicht alleine in der Küche zu tanzen.
Die B-Seite führt den ruhigeren Sound weiter, nicht weniger tanzbar. Hier möchte ich euch „deeper“ ans Herz legen. Denn der Song zeigt, was auch für die anderen gilt, das Album nur auf seine Tanzbarkeit zu reduzieren würde ihm nicht gerecht werden. Denn dieses Album verarbeite, ist Therapie und Heilung. Es öffnet sich gegenüber Traumata und Schmerz, Ängsten und Depressionen, statt sie mit Hilfe von Alkohol und Drogen zu betäuben.
Mich überkommt ein schlechtes Gewissen ob meiner anfänglichen Tanzwut. Aber ist nicht dem Rhythem & Blues ureigen, diese beiden Elemente zu verbinden, den Schmerz auch mit Musik zu überwinden? Der vorletzte Song „gloria“ versöhnt mein schlechtes Gewissen.
Hear her voice when she calls you
She knows when ur ready to change
Man hat den Eindruck, dass auch Son Little sich mit sich selbst versöhnt hat, angekommen ist.
Auf „Like Neptune“ verwebt Son Little den klassischen R&B mal mit poppigerem Sound, mal mit Funk oder elektronischen bis psychedelischen Einflüssen. So entsteht sein eigener, einnehmender Sound.
„Little Neptune“ ist am 09.September via ANTI Records / Indigo erschienen. Mir liegt es als klassisches Black Vinyl vor, es gibt aber auch einen limitierte Neon Violet Edition. Ihr könnt sie unter anderem über die zwei Verlinkungen erwerben.