Eine gehörige Portion Industrial und viel Freude am Experimentieren. Das Alles packen Spook The Horses aus Neuseeland in ihren Post-Metal. Das Ganze klingt dann tatsächlich etwas ungewöhnlich und ist schwer einzuordnen. Aber fett klingt es allemal.
Kurz ein wenig zur Band, die sich 2009 gegründet hat und aus Wellington stammt. Sie besteht aus den sechs Musikern Alex Ross, Ben Dentice, Zach Meech, Max Telfer, Callum Gay und Donnie Cuzens. “Empty Body” ist das vierte Album und es sind wieder neun wahnsinnig ausgefeilte Tracks geworden, die sich immer wieder übertreffen, sei es an Komplexität oder an Verspieltheit. Ich weiß teilweise gar nicht, wie ich es anders beschreiben soll. Bei Starter “Self Destroyer” zum Beispiel denkt man von Beginn an gar nicht drüber nach, dass es so kompliziert werden könnte, denn der, nach 30 Sekunden einsetzende Scream ist nicht außergewöhnlich oder unpassend. Die Musik spielt dann aber einfach einen schwierigen Rhythmus und das Tanzbein zu schwingen wird wohl eher nicht so einfach sein. Aber mit Tanzmusik haben wir es hier ja auch wirklich nicht zu tun.
Was Spook The Horses aber anscheinend aus ihrem Songwriting entfernt haben, sind diese ewig langen Nummern Jenseits der Zehn-Minuten-Marke, die sie in ihrer Frühphase noch gespielt und aufgenommen hatten. Der destruktive Sound ist auch in drei bis fünf Minuten gut zu verpacken und lässt sich dadurch etwas verträglicher verpacken. Für mich als Gelegenheitsmosher ist es immer gut, wenn ich mir nicht zehn Minuten oder länger den gleichen Song mit drei Soli anhören muss. So bekomme ich besser Zugang zur Musik und zur Band. Und mit diesen eben nicht ellenlangen Tracks ist das einwandfrei gelungen.
Mein Highlight dieser Platte ist aber lustigerweise keines der vorab veröffentlichten Stücke, sondern das vorletzte Lied der B-Seite mit dem Titel “Watermark”. Obwohl es mehr oder weniger nur ein Interlude ist und ohne Drums gespielt wird, finde ich das eine außergewöhnlich starke Nummer. Aber sei es drum. Ist ja irgendwie immer Geschmackssache, oder?
“Empty Body” von Spook The Horses ist eine tolle und wirklich lohnende Platte. Selbst für Neulinge im Genre ist die Musik der Neuseeländer hörbar und vielleicht sogar der Grundstein, der Einen in diese Musikrichtung einführt. Die LP selbst kommt auf Orange-Weiß-Geswirltem Vinyl und ist in ein schön bedrucktes Innersleeve gepackt. Lyrics oder so sind aber nicht drauf. Seht euch doch dazu einfach die Bildergalerie an. Pelagic Records haben ein schönes Stück am Start, welches sich in meinen Augen völlig lohnt. Die farbige Variante ist übrigens auf 300 Stück limitiert.
Hier könnt ihr die LP bestellen: Pelagic Records
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