Heute dreht es sich um die Langspielplatte “Contrast” von Steve J. Allen, erschienen am 01.10. via Studio Three Recordings. Hierbei handelt es sich um eine relativ junge Plattenfirma des Hamburger Musikers und Produzenten Thomas Lebioda, der inzwischen in Sheffield angekommen ist. Soweit zur Plattenfirma, nun aber zum Künstler und zur Platte.
Up-Tempo-Songs, akustisch, eingängig, mal wütend, mal melancholisch und irgendwo zwischen Folk, Indie und Singer-Songwriter zu verorten. Das alles findet ihr auf “Contrast”. Los gehts mit dem Opener “Outlaw”, einem schnell, vom Schlagzeug getriebenem Stück, was vom Sound an das 2014 erschienene Debütalbum “Wreck The Place” anknüpft. Auch der nächste Track “The Anchor” trägt eine Dringlichkeit in sich, die schönstens durch die Violine verstärkt wird. Mit “Lotus Eater” und “Old Friends” finden sich auf der ersten Seite aber auch zwei sanftere, aber nicht zwangsläufig leisere Tracks. Letzteren empfehle ich auf jeden Fall mal anzuhören. Auch wenn das Schlagzeug wieder ein zügiges Tempo vorgibt, bricht die Gitarre die Härte der Drums und Steve J. Allen nimmt uns mit seiner unverkennbaren, rauen Stimme in unsere Jugend und bringt uns gemeinsam auf die Suche, nach dem was davon übrig geblieben ist.
Die zweite Seite beginnt mit einem experimentellen Intro zu “Mystery Interludien II”. Doch die schon fast avantgardistischen Klänge lösen sich im klassischen, eingängigen Gitarren-Folk-Sound auf, der einen direkt gedanklich vom Sofa in den nächsten Pub katapultiert. Und puberprobt sind die auf Tour entstandenen Songs. Auch mit den weiteren Songs der B-Seite, bis hin zu “Means to an End” (Achtung Anspielttipp) bleiben wir am Tresen, bis die Platte mit “Other World” eine ruhigen, melancholischen bis düsteren Abschluss findet. By the way, “Other World”, sowie der auf der ersten Seite zu findende Song “The Anchor” sind in Kooperation mit dem französischen Songwriter Matt Hardouin entstanden.
Wo das Erstlingswerk 2014 noch geprägt war von Wut, die sich nicht nur in der Kraft der Songs, sondern auch stimmlich bemerkbar macht, ist dieses Album (oh wie hasse ich dieses Wort) “erwachsener” ohne an Tiefe zu verlieren, oder eine Art von Abgestumpftheit zu transportieren. Ne, das auf jeden Fall sowas von garnicht! Vielmehr ist es eine Dringlichkeit die mitschwingt und eine große Freude am Musikschaffen, die zum Ausdruck kommt und mit Sicherheit live noch um ein vielfaches erlebbarer wird.
Die Platte gibts ganz klassisch als schwarzes Vinyl, welches im deutschsprachigen Raum via Brokensilence vertrieben wird.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |