Was passiert wenn der „Chef“ von The Young Gods seine Synthie-Maschinen anwirft und mit Emilie Zoé und Nicolas Pittets Lo-Fi-Rock kombiniert? Ganz genau, ein neues, facettenreiches Projekt in Form eines /A\.
Das self-titled Debüt-Album füllt mit gerade mal sieben Songs eine Spielzeit von knapp 40 Minuten und das nicht irgendwie, sondern ähnlich einer Ausstellung, fein säuberlich kuratiert. Wie in einer guten Ausstellung muss ein Kurator es schaffen, Werke aus verschiedenen Genre-Bereichen in einem Raum so zu präsentieren das sowohl ein Zusammenhang als auch Abwechslung entstehen. Im Falle von /A\ ist es wohl eher ein Kurations-Team und der Raum ein Klangraum, der ausgefüllt werden möchte, aber die Aufgabe bleibt dieselbe.
Und das haben die drei um Franz Treichler verdammt nochmal gut gemacht. Wenn man die Tür öffnet, läuft man in elektronisch verworrenen Blues hinein nur um an der nächsten Wand auf mit Synthies deformierten Post-Rock zu stoßen über den man wiederum in ein abstraktes Werk von Trip-Hop stolpert. Die Kombination aus Lo-Fi und elektronischen Gerätschaften, die immer wieder Störgeräusche aussenden, lässt etwas eigenes und spezielles entstehen. Wer Tanzmusik mag, sollte von /A\ die Finger lassen, das wäre wohl überfordernd. Wer hingegen gerne offenen Ohres einen Kopfsprung in die Welt von „Nicht-Schubladenmusik“ macht und Spaß daran hat Neues und Ungewohntes zu entdecken, wird seinen Spaß haben. Erschienen ist das gute Ding übrigens auf Hummus Records.
Ruhige Melodien und der zurückhaltende Gesang von Emilie Zoé tragen die verschiedenen Stile und Stimmungen von /A\ geradezu schwerelos durchs All. Ich glaube, das Album wäre auf jeden Fall in meiner Playlist für den Flug zum Mond – in schwierigen Situationen höre ich dann bedrückende Songs wie „The Leavers“ und oben angekommen schaue ich runter auf die Erde und denke darüber nach, wie winzig ich bin, während auf den Kopfhören „Count To Ten“ läuft. Und alles passt zusammen. Nichts auf der Platte hört sich falsch oder zusammengeflickt an. Da steckt ordentlich Arbeit drin. Und diese Arbeit haben /A\ hervorragend gemacht. Volle Punktzahl auf YELP dafür!
Auch das Cover, das aussieht wie eine Oszillatoren-Visualisierung, passt ganz hervorragend zu dem, was sich dann darunter, auf schwarzem oder weißem Vinyl gepresst befindet. Ein schön kuratiertes Gesamtwerk, das ich mir gerne immer wieder einmal zu Gemüte führen werde!
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |