Neues Jahr, neue Möglichkeiten um mal über die selbst auferlegten musikalischen Grenzen hinweg zu schauen. So geschehen mit The Antipreneurs, einer noch ziemlich frischen 4 köpfigen Band aus Braunschweig. 2020 hat man sich zusammen geschlossen und fortan immer ein paar Fetzen über digitale Wege unter das Volk gemischt. 2023 wurden diese musikalischen Werke dann zusammen getragen und ergänzt zum Debüt-Album Cash Cult Cannibals welches über Stay Sick! Records veröffentlicht wurde.
Optisch weiß das Album schon mal zu überzeugen, cooles Artwork, schlichter transparenter (Clear Vinyl) 12-Zoller auf welchem sich dann wiederum die 12 Titel befinden. Alles bestens, aber nicht zu vollster Zufriedenheit. Denn leider liegt dem ersten Werk der Antipreneurs kein Textzettel bei. Schade, hätte gern mal gelesen was man da so lyrisch zusammengetragen hat.
Musikalisch legt Cash Cult Cannibals mit Waiting for the Fall los. Ein energiegeladener Opener der direkt aufzeigt, auf welche musikalischen Mittel man setzt. Die treibenden, schnellen und rockigen Gitarrenriffs, bestens unterstützt von Bass und Schlagzeug und die mit viel Wiedererkennung versehene Stimme der Sängerin Inga Stang legen fest worauf man sich in den kommenden Minuten freuen darf. Wer hier still sitzen kann, dem spreche ich jegliches musikalisches Verständnis ab. Das erste richtige Highlight legen The Antipreneurs für mich dann mit SSB vor.
Stylistisch dem Opener treu geblieben animiert es jetzt nicht mehr nur das Bein zum mitwippen sondern auch der Kopf bewegt sich in rhythmischen Bewegungen zur Musik. Der Rock’n’Roll Einfluss der Band ist unverkennbar und sorgt für Abwechslung.
Die A-Seite endet mit dem Titeltrack zum Album Cash Cult Cannibals, welches zeitgleich für mich das absolute Highlight des Album darstellt. Der Titel kommt fast schon in einer Streetpunk-Manier um die Ecke. Gefällt mir und läuft nach dem der Titel endet gleich nochmal durch.
Die B-Seite startet etwas ruhiger mit The Void, bevor es mit Functional Error zurück in das zum Tanzen animierende Gefilde geht. Im Großen und Ganzen verlieren mich The Antipreneurs auf der B-Seite des Albums aber ein wenig, nur Fear schafft es noch sich richtig fest in mein Kopf zu setzen.
Während des kompletten Albums bekomm ich aber Lust auf Sommer, Sonne, Hitze und Festival. Eine Band die ich mir sehr gut auf meinem Haus- und Hoffestival, dem Störfaktor, vorstellen kann während man vor der Bühne von der Sonne goldbraun gebacken wird. Der Blick aus dem Fenster sagt aber Winter, grauer Himmel und Regen. Naja, lege ich mir die Platte halt nochmal auf und lass mich von der Musik in warme Gedanken entführen.
Fazit:
Ein sehr gelungenes Debüt welches The Antipreneurs da vorgelegt haben. Eine Art Sweetspot für jeden der auf Punkrock und Rock’n’Roll steht und für mich eine klare Empfehlung für jede*n der/die sich bei der von mir angesprochenen Mischung angesprochen fühlt!
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