Es ist Ewigkeiten her, dass ich ein Tape gehört habe. Ok, genau 2-3 Wochen, aber das war ein Hörspiel von TKKG und außerdem ein ausdrücklicher Wunsch aus dem Auto von hinten (Papa, kannst Du was für Kinder machen?).
Ich habe definitiv noch ein paar selbst aufgenommene Tapes von Fury in the Slaughterhouse und den Fantastischen Vier im Auto. Als ich die vor ca 25-30 Jahren von CD aufgenommen hatte, weil noch nicht jeder ein CD Radio im Auto hatte, nannte man das Tape noch Kassette, wahlweise auch mit “C” geschrieben.
Meine wirklich letzte bespielte Musikkassette ist mindestens nochmal 10 Jahre älter. Irgendwann Ende der 1970er bekam ich von meiner Mutter ein Album von Udo Jürgens geschenkt, weil wir damals keinen Plattenspieler besaßen und die CD noch lange nicht erfunden war.
Seitdem ist viel Wasser die Rhein hinunter geflossen und heute halte ich nach über vier Jahrzehnten mal wieder ein Tape in meiner Hand: “The besser evils of your days” von The Coast and the Sea.
Das Kölner Duo The Coast and the Sea veröffentlichten im Mai 2020 auf Intersphere Records die mir vorliegende fünf Songs enthaltende EP.
Zwei Gitarren, zwei wunderbar harmonierende Stimmen, dazu hin und wieder noch eine Mandoline hier und da und viel mehr braucht es nicht für dieses kleine Meisterwerk, welches in den Sommern 2018 und 2019 entstanden ist und genau so klingt es auch. Zwei Jungs, die am Lagerfeuer sitzen und Songs schreiben, vielleicht mit einer Dose Kölsch und einem guten Roten von der Tanke dabei.
Was für Themen gehen einem da durch den Kopf? Vermutlich dem Erwachsenwerden und Erwachsensein. Über Freundschaften vielleicht, einem Barkeeper und wenn der Hunger kommt vom Lieferservice. Zumindest handeln die fünf Songs genau von diesen Themen und das kann ja nun kein Zufall sein…
Wer meine Reviews verfolgt, der weiß, dass ich gerne versuche die Musik in eine Schublade zu stecken oder Formulierungen zu benutzen wie “Kling wie…”
Das mag ich mir diesmal sparen, denn es klingt einfach nur nach zwei Jungs und ihren Gitarren, die den Sommer besingen. Das ist die richtige Begleitung für einen Abend in den Ruhrwiesen mit einer kühlen Flasche Pils oder einem guten Weißen von der Bude.
In den 1980ern gab es den “Walkman”, damit man seine Musik auch unterwegs hören konnte. Heute gibt es für unterwegs einen Downloadcode und der fehlt erfreulicherweise auch hier nicht.
Käuflich erwerben könnt Ihr das Tape hier und über ein “Like” auf der Facebookseite der Jungs freuen sie sich garantiert.
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