“This band is all you need to know about what’s wrong with German Punkrock!” noch Fragen? Keine? Dann vielen Dank fürs Lesen. Spaß beiseite, dieser Spruch ist auf einem der Aufkleber der Band zu finden. Zäumen wir das Pferd mal von hinten auf. Vor einziger Zeit konntet ihr an dieser Stelle die Review der neuesten Platte von The Grabøwskis lesen. Nun gehen wir einen Schritt nach hinten und präsentieren euch das zweite Album der Band “Sicher in die Zukunft”, welches 2017 bei unseren Buddies von Kloppstock Records erschienen ist, quasi chronologisch, nur eben anders herum.
Wie auf allen Alben der Band bekommen wir einen Kessel Buntes aus deutsch- und englischsprachigem Punkrock. Teils politisch, teils (natürlich auch) gesellschaftskritisch und natürlich fehlen auch nicht die Lieder übers Trinken und Feiern. Mir persönlich gefallen meist deutschsprachige Songs besser. Ich verstehe einfach, was gesungen wird. Diesmal ist es anders. Meine Favoriten sind klar “Tribute”, “Factory” und “End the game”. Speziell der letztgenannte Song macht mir besonders Laune, vielleicht weil selbst ein kleines Gitarrensolo nicht fehlt. The Grabøwskis kommen aus dem wunderschönen Ruhrgebiet und dieses ist dafür bekannt, dass die Deutschpunkvertreter von dort oder besser von hier, keinen Literaturnobelpreis für ihre Texte gewinnen werden. Beispiel gefällig? “Randale, denn wir sind Asoziale… asozial, ganz normal.” Reim dich oder ich fress dich. Vielleicht mag ich genau deshalb die hiesige Punkrockszene. Zwischendurch wird es gerade zu kitschig, wenn in “Musik” eben selbiger gehuldigt wird. Da wir gerade beim Thema Ruhrgebiet sind oder waren: Das Cover in S/W ist nicht irgendein Schnappschuss der im wunderschönen Pott geknipst wurde, sondern wir sehen den Tourbus der Band und im Hintergrund das wunderschöne Hochhaus der Bundesagentur für Arbeit in Hagen, welches seit dem Hochwasser 2021 leer steht. Unweit des Fotoausschnitts befindet sich übrigens der Proberaum von The Grabøwskis. Man kann sich jetzt genüsslich drüber streiten, inwieweit Hagen noch zum Ruhrgebiet gehört. Aufgrund der wunderschönen Ästhetik der Stadt, passt sie jedenfalls perfekt zu uns. Wer eine der auf 500 Stück limitierten Platten auf lila Vinyl erwerben möchte, wendet sich bitte direkt an die Band oder noch besser, geht auf ein Konzert oder aber schreibt die Jungs von Kloppstock an. Ich schließe mal mit “Schallali Schallala”. Na immerhin fast ein Reim und speziell zu dieser letzten Nummer bleibt mir nur eins zu sagen: Gönnt euch!