Diese Platte “Soultwist” von The Great Faults liegt jetzt hier schon ein bisschen länger und ich habe mich zuletzt schon gar nicht mehr getraut sie aufzulegen, weil sie mir dann immer leise, aber streng mahnend zuflüstert “Wann schreibst du endlich die Review?” Heute konnte ich mit voller Überzeugung und stolz sagen “Jetzt”.
Es passiert bisweilen, dass ich Platten wirklich sehr gerne mag, ich aber einfach nichts da drüber schreiben kann und es mir schwer fällt, die Musik in Worte zu fassen. So auch hier der Fall. Und dass ist, darf, soll, muss durchaus als Kompliment verstanden werden. Denn schon in den ersten Song “Crack in the Mirror” habe ich mich spontan verliebt. Schon die ersten Töne von Mundharmonika und Klavier treffen mein Herz und dann setzt die Stimme ein…
Mit dem nächsten Song “Bird on a Wird” ist dann klassischer Rocksong zu hören. Es wird lauter und schneller. E-Gitarre und Schlagzeug gehen eine Symbiose ein. Exemplarisch kann man schon anhand dieser zwei Lieder die Bandbreite des Albums “Soultwist” aufzeigen. Handgemachte Rockmusik, nahbar und ehrlich, DIY mit Leidenschaft und ohne etwas auf Konventionen zu geben. Und genauso wirken auch die Musikvideos. Sich einfach mal von der Musik durch die Stadt leiten lassen. Bei einer solchen Unternehmung wäre “Switched Off” mein favorisierter Song.
In dem der Platte beiliegenden “Soultwist -Tagebuch”, in dem und The Great Faults einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Albums gewähren, schreiben sie: “Momentan sieht es so aus, als ob wir Sehnsucht und Vorfreude vertonen und dadurch eine “Sonntagsmorgensrockplatte” entsteht”. Dazu kann ich nur sagen, es hört sich auch genauso an. Die rund zwei Jahre Arbeit und das Warten auf dieses Album haben sich gelohnt und ich spreche hier eine klare Kauf- und Hörempfehlung aus. Im März 2021 schrieben The Great Faults noch, dass sie es nicht abwarten könnten gemeinsam im Kreis um den Plattenspieler zu sitzen, das Cover herum zu reichen und natürlich die Platte zu hören. Dieses Bild greife ich hier gerne auf, denn ich denke, dass ist ein hervorragender Rahmen um diese Musik zu genießen, besser ist vermutlich nur Live-Musik. Schaut hierzu einfach mal auf Instagram oder Facebook, da findet ihr die anstehenden Tourtermine und dort könnt ihr auch Tickets und das Album erwerben.