Funfact: Vor ein paar Jahren las ich in einer angesehenen Vinylzeitschrift, dass die sogenannten Reissues, also die Neuauflagen von Alben, den Hauptanteil im Vinylbereich ausmachen. Tatsächlich liegt das Verhältnis bei ca 80% Wiederöffentlichungen zu 20% Neuerscheinungen. Da ist es eigentlich schon fast ein Wunder, dass wir beim Keks fast ausschließlich Neuerscheinungen vorstellen. Heute habe ich jedoch das Vergnügen, euch eine Perle aus Italien vorzustellen, die 2023 bei Stay Sick Records wiederveröffentlicht wurde: The Legendary Kid Combo mit “Booze Bucks Death & Chicks”
Ursprünglich erschien das Debütalbum 2007 von The Legendary Kid Combo, ist aber quasi vergriffen, sodass ein Reissue mehr als sinnvoll ist. Der Stil lässt sich schwerlich bescheiben. Es ist eine Mischung aus Country, Rock, Rockabilly oder wie Stay Sick Records auf ihrer Seite schreiben, ein Psychobilly-Cowpunk-Rockabilly-Rusticstomp-Mix. In einem Wort zusammengefasst: Yeehaw! Einfach 12 Songs oder 39 Minuten lang Gute-Laune-Musik, teils wie beispielsweise bei Titina mit Ausflügen in den Surf. So schwierig sich der Stil charakterisieren lässt, so abwechlungsreich ist die Platte. Speziell im Rockabilly- und Psychobilly-Bereich macht sich bei mir meist nach 3 bis 4 Songs Langeweile breit, weil doch irgendwie alles gleich klingt. Wenn man bei “Boze Bucks Death & Chicks” jedoch das Gefühl hat, jetzt hat man alles gehört, überraschen sie uns mit “Where Ill go” mit einer Art Irish Folk Punk. Darauf nochmal ein Yeehaw! Was bei guten Country Bands nie fehlen darf, ist eine gelungene Coverversion. Auf “Boze Bucks Death & Chicks” bekommen wir eine gelungene Version von “Rawhide” zu hören, was wohl alle spätestens seit dem legendären Blues Brothers Film kennen. Lange Rede kurzer Sinn: Das Album macht einfach nur Fun und wird sich bei mir nun öfter drehen.
Das Artwork ist das gleiche wie bei der Erstveröffentlichung. Selbst an einem gefütterten Innersleeve wurde nicht gespart. Dafür ist der Preis von 14-17 Euro mehr als fair. Erwerben könnt ihr “Booze Bucks Death & Chicks” direkt beim Label. Ich sage es oft, doch diesmal ganz ehrlich: Gönnt euch! Wirklich! Es lohnt sich.