Es gibt Menschen, die kenne ich schon gefühlt eine Ewigkeit und so ist es auch mit Chris. Die meisten dürften ihn von der Band Road Rage kennen. Ich wiederum habe ihn als kleinen Veranstalter kennengelernt, welcher an den Schrotttagen Montag und Dienstag immer wieder in meiner Zeit des Bookings ausgeholfen hatte. Aus dieser Aushelfaktion wurde dann ein kleines Festival namens “Affentanz” und so kennen wir uns nun bis heute. Nun aber darf Chris mit seiner Vinylsünde zu Wort kommen:
Hey Nico,
die Vinylsünde verfolge ich schon seit den Anfängen, ist sie doch immer so ein wenig fremdschämen und man fühlt sich nicht ganz so allein mit seiner eigenen Sünde.
Nico und ich haben uns während seiner Zeit als Booker kennengelernt. Normalerweise spiele ich Gitarre in meiner Band RoadRage. Irgendwann wurden wir dann mal gefragt, ob wir nicht Lust hätten im Proberaum ein Konzert zu veranstalten, groß genug ist er ja dafür. Das hat sich dann irgendwie rumgesprochen und so ist daraus quasi eine Reihe von schönen Konzerten geworden, die halt immer an den kaum buchbaren Tagen Montag/Dienstag stattfanden.
Letztendlich hat das dazu geführt, dass wir unseren Affentanz Musikkultur e.V. gegründet haben, mit dem wir neben den kleinen Affentänzchen (das sind die kleineren Veranstaltungen) unser jährlich im Oktober stattfindendes Affentanz Festival veranstalten. Ich bin mal gespannt, ob das dieses Jahr auch möglich sein sollte. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Jetzt hab ich glaub ich lange genug die Beichte hinausgezögert.
Meine Vinylsünde ist BROS – Push
Geschuldet ist sie dem Cover, trugen die Jungs doch leider Collegejacken, Martens, Jeans und Tolle. Ich bin damals nach der Schule immer noch schnell in unseren Plattenladen in Koblenz, bevor der Bus nach Hause fuhr, um zu gucken, was so Neues rausgekommen ist.
Meine Affinität zur Rocka- und Psychobilly Musik war seinerzeit im Alter von 14 Jahren recht stark ausgeprägt, wodurch das Cover eben in mein Raster passte. Zum reinhören war das Zeitfenster zwischen Schule und Bus leider zu kurz. Zuhause war ich dann doch mehr als geschockt, welch Klänge da aus meinen Boxen schallten.
Im Nachgang waren die Mädels meiner Schule allerdings wesentlich stärker von der Scheibe angetan, als ich es jemals hätte sein können, was darin endete, dass ich einige Tapes für meine Mitschülerinnen bespielen musste.
Nach dieser Erfahrung hab ich auch nie wieder eine unbekannte Platte ungehört gekauft. Heute kaufe ich fast ausschließlich von den Bands direkt, meist bei deren Konzerten, dadurch sollten eigentlich weitere Sünden für die Zukunft ausgeschlossen sein.
