Wie gewohnt, gibt es heute eine neue Folge der “Vinylsünde”, in der ja schon jede Menge Leute ihre persönliche Vinylsünde vorgestellt haben. Heute reiht sich Flo von der Punkrock Band Massendefekt in die Reihe ein. Welchen Part er in der Band spielt und was seine Sünde ist, erzählt er uns gleich. Und noch eine kleine Änderung: wir stellen keine Frage mehr sondern lassen die Leute einfach von sich aus reden… Um euch nicht zu lang auf die Folter zu spannen, gehts hier direkt los:
Hallo Nico, vorab erstmal vielen Dank für deine Anfrage. Als erstes möchte ich kurz etwas zu meiner Position bei Massendefekt schreiben, damit da keine Missverständnisse entstehen. Ich kümmere mich bei der Band um das Management, das Label und alles andere was nicht mit dem aktiven musizieren
zutun hat. Wir verstehen uns intern als fünfköpfige Band aber mein Part findet zum Großteil immer im Hintergrund statt und damit fühle ich auch recht wohl.
Nun aber zu meiner Vinylsünde, wo ich wirklich längere Zeit nachdenken musste, da ich normalerweise nur Tonträger kaufe auf die ich auch Bock habe. Ich habe mich für die relativ aktuelle Platte “Das Pfefferminz-Experiment” von Westernhagen entschieden. Wie viele andere gute Bands / Künstler kommt auch Westernhagen ursprünglich aus Düsseldorf bzw. startete hier seine Karriere. Alleine deswegen habe ich seinen Werdegang immer verfolgt und kenne natürlich auch die meisten Hits. Andere Platten besitze ich von Westernhagen allerdings nicht! Was mich zum Kauf dieser Platte getrieben hat war einzig und alleine die erste Singleauskopplung. Das Album ist ja quasi eine Johnny Cash Version von “Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz” von 1978 und die Version von “ab 18” finde ich wirklich ziemlich stark. Und nachdem ich das MusikVideo gesehen hatte, habe ich die Platte sofort vorbestellt. Leider war der Rest vom Album nicht mal ansatzweise so stark, vielleicht bin ich mit 37 Jahren auch einfach noch zu Jung um diese Kunst zu verstehen. Man könnte auch sagen, auf dem Album ist alles etwas “drüber” auch wenn ich die Idee im Ansatz wirklich charmant finde. Am Ende ist es eine mutige Entscheidung von Marius-Müller Westernhagen gewesen, ein solches Experiment zu veröffentlichen. Das muss man Ihm hoch anrechnen. Fakt ist auch, dass ich die Platte vorab schon bei Spotify gehört habe und die Vinyl daher noch nie auf meinem Plattenteller lag.
In dem Sinne…
“Ich möchte zurück auf die Straße. Möchte wieder singen, nicht schön sondern geil und laut. Denn Gold findet man bekanntlich im Dreck. Und Straßen sind aus Dreck gebaut”