Schon seit der ersten Stunde bin ich großer Buster Shuffle Fan und bin mit der Band sehr verbunden. Leider ist der Kontakt in den letzten Jahren abgerissen und so hat man sich mehr und mehr aus den Augen verloren. Nun kam plötzlich aus dem Nichts von Jet Baker eine Mail bezüglich einer Vinylsünde bei mir rein geflattert und dessen Inhalt möchte ich euch nicht vorenthalten:
Was die F**k……. Prog?!
In den 1970er Jahren kam Punk Rock auf und tötete den Prog Rock. Das war keine schlechte Sache, denn die Prog-Rock-Musikmacher der Poshboys hatten ein Allzeittief erreicht und machten Musik, die völlig selbstgefällige, privilegierte Scheiße war. Der Punk “hat die Scheiße aus dem Leib geprügelt”, und dafür sind wir alle dankbar. Aber für mich hat Prog einen kleinen Platz in meinem Vinyl-Herzen.
Meine zwei älteren Brüder hörten sich die guten Sachen an, The Clash, The Selecter, UK-Subs, Pistols, Madness, wie sie es nannten, spielten es. Und eine Menge jamaikanischer Platten, welche ich über all die Jahre ausgelassen gehört habe. Das war meine musikalische Ausbildung.
Aber mein Vater liebte Prog, vor allem seine Lieblings-Prog-Rock-Band aus dem Vereinigten Königreich namens ‘YES’, und das färbte über die Jahre auf mein Unterbewusstsein ab. Ich bin mit einigen seiner alten Platten gelandet, und diese hier hat es in meine Playlist-Rotation geschafft und ist zu 100% mein sündiges Vergnügen.
Ich präsentiere euch den wütenden Punkrocker “Fragile” von YES.
Das Eröffnungsstück auf diesem Album spielt sich in beachtlichen 8,29 Minuten ab, das ist fast die gesamte Länge eines Doppel-Punkrock-Albums. Genug Zeit, um sich über die übertriebene Musikalität dieses Albums in stampfende Wut zu versetzen. Kein Spucken, kein Skanken, kein Schreien.
Die Jungs von YES können wirklich spielen. Ich meine wie virtuose Musiker. Die Platte ist ätherisch und nimmt einen mit auf eine Reise. Das gefällt mir.
Was mir auch wirklich gefällt, ist, dass sie in den 70er Jahren einfach das gemacht haben, was ihnen verdammt noch mal gefiel. Für mich ist das eine Punk-Einstellung. Es liegt ein Geist dahinter, das zu tun, was man will und seinen eigenen Sound zu kreieren. Diese Jungs haben die Platte so gemacht, wie sie wollten, dass sie klingt wie sie klingt. Was leider für viele Bands in der heutigen Zeit nicht der Fall ist. Da diese stark von ihrem Label und ihren Managern klanglich gesteuert werden.
YES’ waren wie….. let’s, die ein großes Orgelsolo auf die Platte brachten. Erledigt. Himmlischer Chor, Erledigt. Mittelalterliches Lauten-Solo, ihr habt es erraten. Erledigt. Fick dich Label, wir fügen alles Mögliche an nicht-kommerziellem Scheiß zu unserer Platte hinzu.
Das ist Punk, genau das. Macht euer Ding, macht euer eigenes Ding. Klingt nicht wie alle anderen.
Keine andere Band in meiner Plattensammlung klingt wie YES, und dafür sind sie mein sündiges Vergnügen. Zusammenfassend kann man also sagen, dass sie die fiesesten langhaarigen Mantelträger, Hippie-Punks und knallhärtesten Ärsche da draußen sind.
Viel Vergnügen.