Vor nicht all zu langer Zeit hab ich erst das aktuelle Album von Piefke abgefeiert und nun hab ich doch tatsächlich direkt für die Vinylsünde Richard von der Band schnappen können. Richard war sofort angetan und darf nun hier seine persönliche Schande aus seiner Schallplattensammlung vorstellen. Los geht´s:
Anfrage von Nico. Vinyl-Sünde bitte! Puh, erstmal nachdenken… Eine wirkliche Sünde hat mein Plattenregal nicht zu verzeichnen, weil jede Plattenanschaffung bei mir irgendeinen Grund hat. Klar, Musikgeschmack ändert sich, die eine oder andere Platte war früher weniger peinlich oder inzwischen haben sich Bands von damals irgendwelche Ausfälle geleistet. (Bei letzterem fallen mir die US BOMBS bzw. Duane Peters ein, der auf „make america great again“ hängen geblieben ist. Schade, nicht gut und nicht nachvollziehbar, aber deshalb verbanne ich „The World“ nicht aus meinem Regal.) Eine Platte für die ich mich schäme, gibt´s bei mir nicht. Wenn überhaupt gibt es zu fragwürdigen Plattenkäufen Geschichten, die erklären warum. Und dafür ist das hier eine akzeptable Plattform.
Meine Leiche im Keller besteht aus zwei LPs von Gary Glitter („Touch me“ und „s/t“). Ich habe die Alben im Doppelpack bei Ebay gefunden, zu einer Zeit, in der man noch Platten günstig auf Ebay gefunden hat. Der Grund des Kaufs war Neugier und der Grund für die Neugier waren zwei andere Platten bzw. Titel anderer Bands. Zum einen „Bis zum bitteren Ende – live“ von DIE TOTEN HOSEN. Großartige Scheibe – eine meiner Liebsten! Die Aufnahme beginnt mit einem Intro, welches mich bereits beim ersten Hören begeisterte. Die Düsseldorfer bedienen sich dabei am GARY GLITTER-Song „Rock ´n Roll“. Zum zweiten „Bad Reputation“ von JOAN JETT. Die Platte besteht aus ungefähr der Hälfte aus Coversongs (Respekt Joan!) und einer der besten Songs auf dem Album ist meiner Meinung nach, die Interpretation von „Do you wanna touch me“ von eben GARY GLITTER. Ich wollte den Ursprung dieser Musik kennen und mal reinhören, ob´s was taugt… Nun, die Kombination aus den Umständen, dass ich damals Musik gar nicht bis kaum streamte und Vinyl günstig war, brachte mich zu den beiden Glitter-Alben. Ich glaube ich habe mir die Scheiben maximal 3-mal angehört und musste feststellen, dass mindesten JOAN JETT mit ihrem COVER eine wirkliche Aufwertung des Originals gelungen ist. In Anbetracht der gebotenen Leistung von Mr. Glitter ist das allerdings auch kein Kunststück.
Herr Glitter hat musikhistorisch sicherlich seine Existenzberechtigung. Seine Schallplatten fristen in meinem Regal ihr Dasein. Ich weiß auch beim besten Willen nicht, wie ich sie erlösen kann, denn ich werfe grundsätzlich kein Vinyl weg, kaufen will die keiner und verschenken kann man doch sowas nicht. Am ende wird sie jemand erben und hat dann das Problem – hah!
Danke, dass ich hier mitmachen durfte!
RICHARD // PIEFKE – Deutschpunk statt Deutschland